Es lodert auch im spanischen Untergrund, das schwarzmetallische Feuer.
Um dieses Feuer weiter zu schüren, hat sich die französische Plattenschmiede Thor's Hammer Productions aufgemacht und giesst mit der vorliegenden iberischen Split-Veröffentlichung reichlich Öl in die Glutquelle.

Eröffnet wird das Doppel von Korgull The Exterminator aus Barcelona.
Hinter dieser Truppe verbergen sich Joe Bastard und Lilith Necrobitch, die unter anderen Namen auch die aktiven Köpfe von Akerbeltz und Beheaded Lamb sind und sich nun ein weiteres Betätigungsfeld geschaffen haben.
Auffällig sind hier die hohen Thrash-Anteile, wie man sie bei spanischem Schwarzmetall in dieser Form nur selten aufgetischt bekommt und die das Tonmaterial in die achtziger Jahre zurückversetzen.
Simple, hämmernde Gitarrenriffs zischen hinter dem nähmaschinengleichen Schlagzeug auf und versuchen sich sogar daran, in knackige Leads zu entweichen um den Kompositionen den blanken Minimalismus zu rauben.
Ständig meldet sich Frontfrau Lilith mit garstiger Krächzstimme zu Wort, was den auf den Hörer einstürzenden Black Thrash-Teppich zumindest ein wenig auflockern kann.
Ebenfalls auf den Spuren des Thrash Metal, jedoch bei weitem nicht so intensiv wie Korgull The Exterminator, wandeln Morbid Yell aus Galizien, die den zweiten Teil der Platte ausfüllen.
Dieses Zwei-Mann-Projekt vermengt Black, Thrash und Death Metal zu einer melodischen Konstante überdurchschnittlichen Schwermetalls.
Furiose, schneidende Gitarren, die den Anfangstagen des norwegischen Black Metals entrissen worden zu sein scheinen beherrschen die Szenerie und prallen auf behäbige, tiefe Growls, die den Staffelstab bisweilen an eine undeutliche, helle Kreischstimme abgeben.
Auch weite Instrumentalpassagen finden Platz im Schaltplan von Morbid Yell, was sich gut ins lärmende Gesamtbild einfügt.
Dieses Rezept wird konsequent zu Rate gezogen; Abweichungen vom Wege gibt es keine.

Alles in allem fällt es etwas schwer, den Singspielen dieser Split seine volle Aufmerksamkeit zu schenken, da die Aufnahmequalität untergrundgemäss bescheiden ausgefallen ist und einen schweren Mantel über das Tonmaterial wirft.
Ich würde sagen, dass sich alle Geschmäcker, die sich ansatzweise mit den alten Aura Noir-Aufnahmen anfreunden können und keine Angst vor gewagtem Minimalismus und schlechtem Klang haben, an Korgull The Exterminator und Morbid Yell heranwagen und ein Ohr riskieren dürfen.
Man darf eben keine zu hohen Ansprüche stellen.

 

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

 

Thor's Hammer Productions

Veröffentlichung

 

7/2008

Format

 

CD

Land

   

Genre

 

Black Metal