Inhaltlich teilen die 5 Schweden uns Glorifikationen des Hasses, Chaos und Melancholie mit und bedienen sich dabei englischen grunzigen Vocals. Die musikalische Untermalung gestaltet sich im grossen und ganzen rau und brutal, an Double-Bass und harten Riffs wird nicht gespart. Als charakteristisch erweist sich auch der häufige Wechsel zwischen schnellen Knüppelpassagen und gemässigten Mid-Tempo-Abschnitten, der praktisch das gesamte Werk durchzieht. Die Stimmen des Grunzers Kristofer und Textschreibers Tommy schleppen sich durch die Prügeleien der einzelnen Klangkreationen und scheinen sich dabei weder in die eine noch in die andere Richtung zu verändern; laufen immer nach dem selben Schema ab. Ob sie dementsprechend als stringenter Faden und Begleitakt des Albums wirken oder als langweilig und störend bleibt sicherlich der Interpretation des Hörers überlassen.
Unbestreitbar erscheint allein, dass die Vocals bei Undivine den Ton angeben und die Instrumente im Wesentlichen zur Untermalung der ausgeklügelten Texte dienen und den überlieferten Emotionen Ausdruck verleihen sollen. Dadurch klärt sich auch die Frage, weshalb "A Deceitful Calm" kein einziges Instrumentalstück enthält.
Versucht man das Album am Stück durchzuhören, gerät man schnell an die Grenzen der Langeweile. Bis zum Ende wird kein Ohrwurm geboten und spätestens nach dem klanglichen Höhepunkt "A Vision Undivine" wird klar, dass keine grossen Innovationen mehr auftauchen können; das übliche Schema wiederholt sich immer und immer wieder, allein die Riffs ändern sich, jedoch ohne dass sie massgeblich zur Abwechslung beitragen. Ein letztes mal aufdrehen kann man schliesslich beim letzten Stück "Catholic". Hier spielte man an einigen passenden Stellen einen Chor zur Begleitung ein, der den Gesamteindruck noch mal ein wenig hebt und dem Hörer geschickt auf den letzten Drücker etwas neues liefert, wodurch das Album nicht völlig eingerostet in der Erinnerung bleibt nachdem "Catholic" durchgelaufen ist.
Bombastisch begonnen endet "A Deceitful Calm" letztlich mit einem langsamen Fade-Out und lässt uns zweifelnd und unentschlossen zurück.
Dem Debüt der schwedischen Death Metal-Formation fehlt die entscheidende Stichflamme, um sich vom herkömmlichen Schlagzeug-Brei und minimalistischem Gitarrenspiel zu lösen und die eigentlich gewollte, fesselnde Dimension innovativer schwarzer Todesklänge zu öffnen. Eki (Lead-Gitarre), Jonas (Schlagzeug), Robert (Bass), Kristofer und Tommy liefern rückblickend ein gelungenes Debüt ab, präsentieren sich der Welt als fähige Musiker, die aber trotzdem grad erst aus den Kinderschuhen treten. "A Deceitful Calm" ist kein Meilenstein und kein neuer Stern am Himmel; Selbstständigkeit und Können der Künstler erwecken allerdings die Hoffnung auf ein weiteres Album, dass mehr zu fesseln vermag und mehr Abwechslung bieten kann; Undivine sollte man also im Auge behalten.
Anspieltipps: 06. A Vision Undivine; 08. Catholic
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Aural Offerings Recods |
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Veröffentlichung |
6/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |