Sie sind allerdings weit davon entfernt, eintönigen Zwei-Akkord-Black-Metal zu machen. Denn dieses "Pagan" in der Stilbeschreibung findet in den teilweise verspielten, teilweise anmutigen Melodien und den äusserst atmosphärischen Akustikparts seinen Einzug. Man gibt sich auch hörbar Mühe, nicht ständig gleich zu klingen, was leider nicht immer klappt, aber die meisten der Lieder bleiben einem doch im Ohr hängen. Besonders sticht hierbei "Caballus Divina" hervor, ein folkiges Instrumental, in welchem nur auf Akustik-Gitarre, ein paar tiefe Trommeln und Chorgesang zurückgegriffen wird. Nach den ersten 3 Black-Metal-Stücken ist dies eine nette Auflockerung. Es ist aber weit davon entfernt, ein simples Interludium zu bleiben, auch wenn über die gesamte Spielzeit dieselben Töne zu vernehmen sind. Im letzten Drittel findet sich mit "Galia Bardus" nochmals ein Akustikstück, das wie das erste auflockernd wirkt und einen auf die letzten drei Lieder einstimmt. Leider sind es die Akustikpassagen, welche die Songs einander stark gleichen lassen. Es geht vielfach nach dem Schema laut-leise-laut-leise zu und her, was bei all der Abwechslung leider trotzdem etwas zur Eintönigkeit führt.
Ein Lied, das ich persönlich gerne hervorheben möchte, ist "Horns Raised". Dieses beginnt mit einem wunderschönen Akustik-Gitarren-Intro und wechselt dann in wahrhaft hymnenhaften Black Metal hinüber, der einen verzaubert und einfach nur mitreisst. Bei diesem Song stimmt einfach alles. Er ist gut durchdacht, melodiereich und über alle Massen atmosphärisch.
Etwas aus dem Rahmen fallen die Texte. So sind sie in sehr simplem, pathetischem Englisch geschrieben und teilweise schleichen sich ein paar grammatikalische Fehler ein, aber insgesamt ist es halb so wild. Es muss auch nicht jeder ein Poet sein. Die Texte erfüllen ihren Zweck und damit auch das Klischee. Unfreiwillig komisch ist aber das Bandfoto. Zwar könnte man bei dessen Anblick eher an eine Black-Metal-Band der frühen 90er denken, aber Kettenhemden, Trinkhörner massive Ketten um die Schultern lassen mich eher lächeln als tiefen Respekt zu verspüren.
Insgesamt bleibt aber zu sagen, dass Hindvir mit "Roth Cingetos Taxonaria" ein ausgeglichenes, kurzweiliges, unterhaltsames und vor allem atmosphärisches Debüt erschaffen haben. Zwar schaffen sie es nicht immer, das Niveau zu halten, vor allem im Verhältnis zu "Horns Raised", aber für ein Debüt ist es eine solide Scheibe, die man durchaus probehören sollte.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Behemoth Productions |
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Veröffentlichung |
2/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |