Die Band Satan's Host enstand vor über dreissig Jahren als Projekt des aktuellen Jag Panzer-Vokalisten Harry Conklin und widmete sich zunächst dem Power Metal der klassischen Machart.
Als Conklin die Band schliesslich verliess und sich den progressiveren Titan Force anschloss, wurde es für viele Jahre ruhig um Satan's Host.
Kurz vor der Jahrtausendwende meldete sich die Truppe jedoch wieder zurück - mit anderer Besetzung und nunmehr überwiegend dem Black Death Metal verschrieben.
Drei Langspieler und eine EP wurden seit der Reunion veröffentlicht, mit "The Great American Scapegoat 666" folgt dieser Tage das insgesamt fünfte offizielle Album der Bandhistorie.

Und tatsächlich kann man mit der neuen Scheibe auch einen ordentlichen und spürbaren Treffer landen.
Satanischer Death Metal der typischen amerikanischen Sorte versetzt mit exzessiven Heavy Metal-Leads der Marke King Diamond und einigen verblassenden Power-Einflüssen - das ist der Inhalt von "The Great American Scapegoat 666".
Stets zwischen simplen Kriechpassagen und infernalischen Höllenfeuerattacken pendelnd beweist man gehobenes handwerkliches Können und viel Liebe zu detailiertem Songwriting.
Bewundernswert stur hangeln sich Satan's Host am roten Faden durch die dreizehn unheiligen Feldzüge gegen das Christentum, was es in Sachen Qualität unmöglich und überflüssig macht, Glanzlichter aus dem Gesamtwerk zu filtern.
Die Gitarre und das Schlagzeug führen die Feder und wissen mit einfachen aber wirkungsvollen Erfolgrezepten aus alter Küche auch die neue Generation headbangender Freigeister zu überzeugen und mitzureissen.
Dies sollte im übrigen nicht nur im Land der unbegrenzten Möglichkeiten funktionieren, sondern weltweite Magnetismen in Gange setzen.
Gestützt wird der ruppige Old School-Eintopf von einer erstklassigen Produktion, die in allen Frequenzbereichen die Wände wackeln lässt.

Wer also weder vor Slayer oder Monstrosity, noch vor Pantera und Mercyful Fate zurückschreckt, der findet in "The Great American Scapegoat 666" die Erfüllung seiner innigsten Wünsche und Sehnsüchte.
Zwar reisst das Werk einen Otto Normalschwarzmetaller nicht vom dunklen Thron, birgt aber in jedem Falle durchweg Material der Oberklasse und lässt sich einem zu jeder Zeit angenehm einverleiben.
Zuletzt ist es die üppige Spielzeit von über einer Stunde, die mich für den Erwerb des Albums plädieren lässt.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Moribund Records

Veröffentlichung

2/2008

Format

CD

Land

Genre

Black Metal