Der Nöck ist ein Wassergeist, der seine Laune dem Wesen des Wassers, in welchem er haust, anpasst. Mal gräbt sich das Wasser mit unvorstellbarer Kraft ins Erdreich und reisst alles mit, was sich ihm auf seinem Weg entgegenstellt, mal steht es still und ruhig, während es allerlei Getier und Menschen dazu einlädt, sich in ihm zu erfrischen.

Genauso verhält es sich mit der Band Noekk. Diese Band ist wie ein Wasserlauf mitten durch die wunderschöne Natur, von welcher er sich stets das schönste mitnimmt um daraus ein sehr eindrückliches Ergebnis zu schaffen. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Tatsache, dass Noekk ihre Musik so gestalten, wie sich ein fliessendes Gewässer verhält. Mit steter Veränderung und ohne unnötige Wiederholungen - der Kalauer drängt sich auf - fliesst die Musik ins Ohr des geneigten Hörers und weiss ihn zu verzaubern wie die sanften Harfenklänge eine junge Meid es tun um sie ins Reich des Nöcks zu locken.

Um aber mal die ganzen Analogien bleiben zu lassen: Noekk zelebrieren auf "The Minstrel’s Curse" progressiven Rock, angereichert mit einer ordentlichen Prise Metal. Und dies tun sie, wie es nur wenige können. Sie begeistern mit einer Fülle von unterschiedlichen Facetten, herbeigeführt durch interessante Arrangements, welche sich sehr oft der Dynamik und verschiedener Tempi bedienen. In erster Linie könnte man dieses Album mit den Werken Opeths vergleichen, denn wie deren Werke ist "The Minstrel’s Curse" gleichermassen abwechslungsreich und trägt im Hintergrund stets eine sehr kalte und unheimliche Atmosphäre mit sich. Tomas Helms wunderschöne, tiefe Stimme fügt sich dabei perfekt in das klangliche Bild ein und trägt die Texte sehr gefühlvoll vor. Ebenso vermag er es bei härteren Passagen diese durch kratzendes Geschrei zu wahren Höhepunkten werden zu lassen.

Es gibt im Grunde genommen nicht viel, was man bei diesem Album negativ anführen könnte. Höchstens vielleicht die etwas geringe Spielzeit, dafür wartet am Ende des letzten Tracks eine kleine aber feine Überraschung auf den Hörer. Ausserdem sind die knappen 35 Minuten bis zum Überlaufen mit guter Musik gefüllt und das ist bei weitem besser, als eine weitere halbe Stunde voller unnötigem Beigemüse. Wer Lust hat, sich auf eine geheimnisvolle Reise durch die musikalische Landschaft zu begeben, sollte sich von Noekks "The Minstrel’s Curse" am ehesten dazu verleiten lassen. Zu guter letzt noch eine kleine Information für jene, denen die Band bisher unbekannt war: Die beiden Protagonisten hinter Noekk sind Thomas Helm und Markus Stock, letzterer lange Zeit unter dem Pseudonym Ulf Theodor Schwadorf aktiv, beides Mitglieder der aufgelösten Formation Empyrium. Sofern man noch Zweifel bezüglich der Qualität hegte, die das Label Prophecy Productions schon beseitigen sollte, so sollten diese eigentlich nur noch nichtig sein.

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

Prophecy Productions

Veröffentlichung

1/2008

Format

CD

Land

Genre

Metal