Einen der ergiebigsten Nährböden für langsame und zugleich tonnenschwere Klänge scheint die Romandie zu sein. Neben den zahlreichen etablierten Formationen wie Forceed, Art of Falling, Unfold, Impure Wilhelmina, um nur einige zu nennen, gibt es auch immer wieder jungen und aufstrebenden Nachwuchs wie zum Beispiel Rorcal aus Genf. So wird die Szene mit frischem Blut versorgt und braucht keine Angst vor musikalischer Inzucht, sprich Stagnation zu haben. Der Deutschschweizer darf neidlos zugestehen, dass die frankophone Schweiz mit einem wirklich dicken Kuss der Muse gesegnet wurde.

Die EP gliedert sich in drei Abschnitte, welche jeweils durch ein atmosphärisches Ambient-Zwischenspiel ("Landscape Part 1 & 2") klar getrennt werden. Leider sind diese für meinen Geschmack viel zu langatmig und verunmöglichen einen konstant hohen Hörgenuss. Natürlich kann man die Zwischenspiele überspringen, das führt aber kaum zu einer Steigerung des Hörvergnügens. Die drei voneinander isolierten Stücke mögen dafür um so mehr zu überzeugen. Wie ein grobkörniges Reibeisen schleifen die Gitarren den Gehörgang für die pulsierenden Rhythmen und den drückenden Groove glatt. Treibende und dennoch sperrige Teilstücke sorgen im Wechsel mit progressiveren, aber stets erdigen Einsprengseln für einen angenehm-intensiven Klangfluss. Dieser wird auch nicht durch abrupte Tempiwechsel beeinträchtigt. Die Scheibe versprüht einen dreckigen, aber äusserst ehrlichen Charme, dem man sich als Freund der Post-Metal und -Core Klänge kaum entziehen kann.

Ein hammerhartes und kompromissloses Teil, welches sich auch nicht scheut, seine äusserst fragilen Seiten zu präsentieren. Glaubt mir, Rorcal werden im 2008 definitiv noch für Überraschungen sorgen...

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Sigma Records

Veröffentlichung

1/2008

Format

CD

Land

Genre

Doom Metal