Glatt, Aalglatt sogar. Soilwork für Zahnlose, Abzocker derer auf Sentenced-Entzug. Solche Vorwürfe muss sich eine Band gefallen lassen, die ein dermassen leichtes, unaggressives, dunkles Metal Album wie "Reconcile" veröffentlicht. Aber der Reihe nach:

Faceshift sind auf den Fundamenten der Death Metal Band Eternal Oath gegründet worden, da deren Mitglieder auf einmal keinen Bock mehr auf Todesstahl hatten. Und da man ja viel mehr Alben verkaufen kann, wenn man mit Bands wie Killswitch Engaged, Soilwork oder gar Linkin Park verglichen wird, wurde eben ein moderner, massenkompatibler Sound gewählt und 12 Stücke dazu geschrieben. Dann noch ein paar Totenköpfe und dunkle "Emo-Bäume" aufs Cover und fertig ist das Schweden-wollen-der-Superstar-sein-Album.

Ähem, und ja, das klappt wirklich. Die Stücke sind sehr leicht verdaulich. Aber dennoch gut. Der Sound ist ohne Ecken und Kanten. Aber gut. Die Riffs erinnern an Sentenced. Aber wie bei diesen hört man doch immer wieder raus, dass Faceshift ihre Instrumente beherrschen. Die Synthies klingen nach abgespeckten Deathstars. Aber gerade deshalb passen sie sich gut in den Gesamtsound ein.

Der Gesang ist ebenso klar wie angenehm. Ebenfalls ohne Ecken und Kanten. Aber ein Händchen für gute Melodien hat der Mann. Und so geht es weiter. Die Schweden liefern einfach keinerlei Reibungspunkte, was drei Schlussfolgerungen zulässt:

1. Der Rezensent whimpt total aus.
2. Er lässt sich vom ersten Schein blenden und wird "Reconcile" nach drei Monaten gelangweilt und für immer in die Ecke stellen.
3. Das Konzept geht auf und wir haben es hier mit einer wirklich starken Platte zu tun.

Zum Glück erfahren wir die Antwort hier noch nicht, sondern warten einfach mal ab.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Black Lodge

Veröffentlichung

1/2008

Format

CD

Land

Genre

Metal