Satan's Host ist alt, sehr alt. Älter als Venom oder Hellhammer, und älter als Mercyful Fate und Tank. Das Debüt "Metal From Hell", auf welchem sich Harry Conklin (Jag Panzer) für den Gesang gewinnen lies, wurde zwar "erst" im Jahre '87 veröffentlicht, dafür lässt sich das Datum der Bandgründung eine Dekade früher festssetzen. Von '77 bis '07 dauern die Aktivitäten dieser us-amerikanischen Combo nun schon an… wenn man sich vor Augen führt, wie sehr sich unsere Welt in dieser Zeit verändert hat, dann wirken 30 lange Jahre Satan's Host wirklich sehr beeindruckend.

Selbst "Burning The Born Again… (A New Philosophy)" ist nicht mehr ganz pressfrisch, denn die Erstveröffentlichung liegt nun schon drei Jahre zurück. Warum das Werk so frühzeitig wiederveröffentlicht werden musste, ist mir ein Rätsel. Fakt ist, die Verantwortlichen bei Moribund Records haben sich entschlossen, dieses Album noch einmal auf den Markt zu werfen, um auch dem aller hinterletzten Old School-Fanaten die Möglichkeit zu garantieren, eine Kopie dieses satanischen Manifests zu erstehen.

Nach Tod und Hölle stinkender Thrash Metal, mit einer starken, rhythmisch ausgeprägten Schlagseite, bildet einen zweckentsprechenden Bodensatz, auf dem sich die Amerikaner hörbar wohl fühlen. Auf innovative Experimente lassen sich die Herren natürlich nicht ein, dafür wurden weitere Ausgeburten der alten Schule in "Burning The Born Again…" integriert: Der Gesang orientiert sich abschnittsweise sehr deutlich an dem für Death Metal charakteristischem Klang; einige Soli klingen wie technisch vereinfachte und weniger ausschweifende NWOBHM-Variationen; es liegt sogar eine intensive, schwarzmetallische Atmosphäre in der Luft, wie sie auch auf den ersten drei Bathory Werken zu finden ist. Netterweise eignen sich die meist im mid-tempo gespielten Stücke sogar noch hervorragend zum mitbangen. Aus kompositorischer Sicht gibt es an dieser Platte also nichts zu beanstanden, nur die Produktion will nicht so ganz in das Bild passen. Der Sound klingt nach dem Jahr 2000 + X, die Beschaffenheit der Lieder hingegen, verspricht 80er Jahre pur. Extremer Old School Metal und eine scharfe, klare Produktion ist wie Doom Metal und Blast Beats oder Grindcore und Ordnung: Wiedersprüchlich und unpassend.

Wer weiss, vielleicht gibt es in drei Jahren, ein für viel Geld neu abgeschmichtes Re-Re-Realease mit digital verschlechterter Produktionsqualität (das wärs!), aber selbst in seinem momentanen unpassenden Klanggewand kann "Burning The Born Again… (A New Philosophy)" noch vollkommen überzeugen. Wer die Scheibe also noch nicht hat und sich für die satanischen Bands der frühen 80er Jahre begeistern kann, dem sei diese Satan's Host Veröffentlichung wärmstens empfohlen.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Moribund Records

Veröffentlichung

10/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal