Was tut man in so einem Fall?
Richtig, man wirft sich flach in eine schutzbietende Ackerfurche und wartet geduldig ab, bis sich das Gewitter verzogen hat.
Naja, zumindest ist dies die einzig richtige Vorsichtsmassnahme wenn es sich bei dem Unwetter um eine Cannibal Corpse-Veröffentlichung handelt.
Im vorliegenden Fall haben wir es aber mit "The End Of The Hour", dem Drittwerk von Fisher's Sideprojekt Paths Of Possession zu tun und hier bietet sich eine etwas andere Situation.
Zwar basiert auch der Death Metal von Paths Of Possession auf ruppigem Geknüppel, man schwitzt Hass und Aggression aber nicht wie Cannibal Corpse mit jeder Pore aus, sondern legt grossen Wert auf Melodie und geordnete Riffs.
So erlebt man hinter der martialischen Stimme des Corpsegrinders ein ständiges Wechselspiel aus chaotischem Gemetzel und geradezu kontemplativer Gediegenheit, was dem Begriff "Rücksichtslosigkeit" vollständig den Geltungsbereich entzieht.
Vielmehr werden die Rhythmen umsichtig und behende wie Perlen auf eine Kette gefädelt, wobei den eher gemässigten thrashigen Tonfolgen stets die Oberhand gelassen wird.
Überhaupt sind es die Gitarren, die neben der Vokalabteilung den Laden am laufen halten - einfach, unkompliziert und dennoch an den richtigen Stellen durchschlagskräftig.
Durchzogen werden die zwei handvoll Kompositionen von netten kleinen Bridges, die man leicht überhören kann, sperrt man nicht durchweg aufmerksam die Ohren auf.
Ansonsten findet sich im Prinzip nichts Erwähnenswertes auf "The End Of The Hour" - dass man es mit einer spitzenmässigen Produktion zu tun hat, braucht angesichts der Tatsache, dass das Album unter dem Metal Blade-Banner segelt, nicht gesondert angemerkt und detailiert ausgeführt zu werden.
Die glasklare Empfehlung ergeht an alle Fans der platinierten Stimmbänder des Mister Fisher, die abseits der Cannibal Corpse-Schlachtwerke nichts gegen das organisierte Chaos einzuwenden haben.
"The End Of The Hour" ist ein technisch einwandfreies Album geworden, welches wendig und flexibel arrangiert wurde, ohne jedoch die Schwelle hin zur Ultrabrutalität zu übertreten.
Sehr guter Death Metal einer versteckten Spitzenmannschaft!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Metal Blade |
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Veröffentlichung |
10/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |