Seit Tagen kaum etwas gegessen, fast nicht geschlafen und schon gar nicht geredet. Die alljährliche Herbstdepression nagt unaufhörlich am Sinn. Jeder Takt gehörte Musik lässt Substanz aus dir heraus. Zurück bleibt… die Leere.

Exakt dergestalt fühlen sich die Klänge von Fen an. Komplett amtsmüde, nahezu apathisch treiben die immerwährend dumpfen Trommeln durch den Marsch, wühlen in der Seele, bis auch noch der letzte Rest an Sinn erfroren ist. Tastenlaute untermalen in einem seichten Teppich nebelartig die Saitentöne. Kratzend bewegt sich dazu die Kreischstimme durch das Flachmoor, bis sie im Hall des zähflüssigen Sumpfes erstickt oder im Flüstergesang hinweg zieht. Auf beängstigende Art harmonisch schwingen sich die Melodien in sanftem Wohlklingen durch die Gehörgänge.

In einem Geflecht aus Schwarzblei und Unheil-bringedem Doom Metal, entstehen Kummer und Leid auf Knopfdruck. Progressive Rockelemente, ein ambientartiger Tastenteppich und eine dezente Nuance an Folk bringen Verderben in des Hörers Raum: Die drei Kompositionen der Briten erzeugen eine beklemmend neuartige Atmosphäre. Ohne die Grenzen der Extremität auszuloten projiziert Fen ein ungehörtes Geschwür, das weder besonders frostig, noch besonders schnell ist, sondern ganz schlicht einer charmanten Unbehaglichkeit gleich kommt.

Bedauerlicherweise ist der seelische Spuk nach einer knappen halben Stunde wieder vorbei und hinterlässt ein Verlangen nach mehr.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Northern Silence Productions

Veröffentlichung

10/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal