Anfangs als bitterböse Schwarzmetallformation der pursten Sorte ins Rennen gegangen - man erinnere sich an die Scheiben "Salve The Goat" und "Asateerul Awaleen" - hat man sich mit den Jahren gewandelt und entwickelt.
Die Rede ist in diesem Falle von Impiety aus Singapur, der Speerspitze des asiatischen Schwermetalls.

Nach der Abkehr vom reinen Black Metal hin zur Black Death Thrash-Kombination wandte man sich auch von Shivadarshana Records ab, um bei Osmose Productions vor Anker zu gehen.
Da man aber auch dort nicht glücklich wurde, wechselte man kurzerhand die Plattenschmiede und scheint bei Agonia Records nun endlich heimisch geworden zu sein.
Das zweite über Agonia veröffentlichte Album trägt den Titel "Formidonis Nex Cultus" und ist nichts weiter als ein Exempel musikgewordener Durchschlagskraft, wie man es treffender nicht statuieren könnte.

Ohne müde zu werden knüppelt man neun chaotische Metallklumpen auf den Teller, durchweg in rasender Geschwindigkeit und durchweg uncharakterisierbar.
Wie angesprochen gelingt es den Asiaten nicht, sich auf eine Stilrichtung festzulegen - und genau hierin liegt die Stärke des Quartetts.
In bester und souveränster Old School-Manier glänzt man mit halsbrecherischen Death Metal-Riffs, eingebettet in einen vielgesichtigen Heavy Black Metal-Rahmen, durchzogen von dynamischen und thrashigen Gitarren-Leads.
Stockschwinger Tremor unterfüttert dieses Saitensammelsurium mit Schlagzeugsalven, die nicht nur demselben Takt unterliegen wie ein Maschinengewehr, sondern auch derselben Tonart.
Frontmann Shyaithan obliegt die simpelste Aufgabe - todesmetallischer Kreisch-Grunz-Gesang ohne besondere Finessen.
Schlussendlich gelingt es der sehr guten Produktion, die vorgenannten Komponenten funktional zu kombinieren und dem Tonmaterial den nötigen Schliff sowie die nötige Portion Pfeffer zu verpassen.

Einmal mehr stellen Impiety unter Beweis, dass es keiner europäischen Abstammung bedarf, um mit rotierender Streitaxt den Metal-Olymp zu stürmen und aufzumischen.
"Formidonis Nex Cultus" ist ein Schlag ins Gesichts des modernen Hochglanz-Metals und jedes der neun enthaltenen Kompositionen ein Manifest ungezügelter Explosivität.
Ein Leckerbissen vorrangig für Fans der alten Schule!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Agonia Records

Veröffentlichung

9/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal