An anderer Stelle von Schwermetall konntet ihr bereits nachlesen, dass die Kieler Kriegsbrigade Endstille mit ihrem neuesten Geschoss "Endstilles Reich" ein absolut geniales Black Metal Album der brutalsten Sorte geschaffen hat.
Und der erste Höreindruck, den sich der Schreiber dieser Zeilen an einem warmen Sommerabend im Headbangers Ballroom in Hamburg verschaffen konnte, wird nun mit der vorliegenden fertigen Scheibe zu 666 Prozent bestätigt. Nach wie vor verzichtet Drummer Mayhemic Destructor darauf, sein Schlagzeug triggern zu lassen. Und nein. Endstille haben weder ihren musikalischen Stil noch ihr martialisches Coverartwork oder gar ihre provozierenden Albumtitel in seichtere Gewässer geführt, nur weil sie mittlerweile beim schwedischen Label Regain Records (u. a. Marduk, Dark Funeral, Necrophobic) unter Vertrag stehen.

Vom ersten Titel "Among Our Glorious Existence" geht es auf "Endstilles Reich" dermassen brutal ab, dass man glatt Gefahr läuft, sich beim Headbangen die Rübe vom Hals zu schrauben. Der Titeltrack "Endstilles Reich" sowie "Der Ketzer" setzen das rabiate Treiben gnadenlos fort. Erstes echtes Highlight ist dann aber der Midtempostampfer "Vorwärts (Sturmangriff II)". Als wären Immortal mit dem Stil ihres Genreklassikers "Pure Holocaust" von den Toten auferstanden, zocken Endstille dieses Stück auf geniale Art und Weise genau richtig zwischen Erhabenheit und radikaler Brutalität.

Und das schöne an "Endstilles Reich" ist, dass es der Band aus Kiel scheinbar mühelos gelingt, das hohe Niveau bis zur letzten Note des Rausschmeissers "Endstille (Realität)" zu halten. Neben dem erbarmungslosen Drumming stechen vor allem die extrem hasserfüllten Vocals von Fronttier Iblis sowie die maschinengewehrartigen Riffsalven von Gitarrist L. Wachtfels hervor. Gerade wenn man bedenkt, dass sich Endstille in einem sehr engen musikalischen Rahmen bewegen, kommt man nicht darum herum, dem rothaarigen Saitenhexer ausreichend Tribut zu zollen für sein auch im Jahre 2007 immer noch einfallsreiches Gitarrenspiel. Dass man darüber hinaus auch die vier Saiten von Basser Cruor gut hören liegt an der wieder in JAKs Hell gefahrenen Produktion. Man hört auf "Endstilles Reich" sehr, sehr gut, wie hervorragend Band und Produzent mittlerweile aufeinander eingespielt sind.

Fazit: Endstille liefern mit "Endstilles Reich" ihr bis dato bestes Album und gleichzeitig einen der Höhepunkte in Sachen Black Metal aus Deutschland ab.

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

Regain Records

Veröffentlichung

9/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal