Wie Wegelagerer brechen die schwarzmetallischen Formationen aus dem Unterholz, um auf den mit vielen Wagons versehenen Suicidal oder Depressive Black Metal-Zug aufzuspringen.
Wann und wo dieser Zug endgültig zum Stehen kommen wird, ist jetzt noch nicht absehbar, denn momentan befindet er sich in voller Fahrt...
Auch die Berliner Menschenfeinde von Misanthropic Path haben die Bahn geentert und schicken auf dem breiten Kuhfänger sitzend ihr erstes und wohl einziges Album "A Bluntly Description Of The Present" einer ungewissen Zukunft entgegegen...
Treu und brav hat man die Instrumente gezückt, um der verdammten Menschheit einen satten Hassbatzen vor die Füsse zu werfen und ein Exempel der Endzeitstimmung zu statuieren, was man mit der vollen Bandbreite depressiver Klischees zu erreichen sucht.
Herrlich eintönig und simpel plätschern die fiesen Melodiebäche vor sich hin, stets unterspült von einer inakzeptablen Produktion, welche wie ein gefallener Vorhang weite Teile der Klanglandschaft unwahrnehmbar macht.
Instrumental stellt man sich nicht ungeschickt an und beherrscht sein Fach sicher und souverän, ohne jedoch meisterlich zu wirken.
So sägen die Gitarren dumpf und roh den einen oder anderen Urwald nieder, während sich das Schlagzeug verzweifelt darum bemüht, über ein Mindestmass an Geltung hinaus zu kommen.
Nicht allzeit wie die Faust aufs Auge passen will der rabenartige Krächzgesang, der an sich aber in Ordnung geht und die pessimistische Atmosphäre füttern kann - der gelegentliche Klargesang ist unter "unbrauchbar" zu verbuchen.
Recht ordentlich ist auch die Spielzeit ausgefallen, die sich bei den fünf enthaltenen Stücken auf immerhin 33 Minuten erstreckt.
Insgesamt bringen Misanthropic Path ihr düsteres Ansinnen also durchaus nachvollziehbar zum Ausdruck.
Was bei "A Bluntly Description Of The Present" alles andere als gut ausgefallen ist, ist die Produktion; die brauchbaren Ansätze sind für aufnahmefähige Gemüter aber dennoch hörbar.
Da sich die Band inzwischen scheinbar aufgelöst hat, wird es wohl keinen Nachfolger und demzufolge logischerweise auch keine Leistungssteigerung geben, was etwas schade ist, da eine etwas längere Entwicklung der Truppe sicher nur genützt hätte.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Nihilistische Klangkunst |
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Veröffentlichung |
8/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |