Umso überraschender ist es, dass die Metal-Rocker aus dem Osten Deutschlands zum 23jährigen Bestehen ihres Verbundes mit "Genocide" eine eher sinnschwangere und bewusste Platte zusammengebastelt haben, wie es in dieser Form meiner Kenntnis nach bislang von Manos noch nichts zu bewundern gab - wobei die Betonung nachwievor auf "eher" liegt, denn ohne die gewohnten Spassergüsse kann man eben doch nicht leben...
Sodom, Metallica, Six Feet Under, Destruction und Motörhead werden in einen Topf geworfen, kräftig durchgerührt und aufgekocht - und fertig ist "Genocide".
Das Riffing wurde grössenteils heavy und thrashy fabriziert, während der Grunzgesang häufig in die Death-Ecke zu verweisen ist.
Tempotechnisch spult man die gesamte Bandbreite metallischer Musik ab - tontechnisch verlässt man sich auf eine absolut überragende Klangqualität.
Soweit sämtliche nennenswerten hörbaren Auffälligkeiten.
Die thematischen Inhalte treiben sich zwischen sozialen Dramen der Marke "Genocide" und "Parasites" und sinnfreien Albernheiten à la "Stop The Politess" und dessen Fortsetzung "Stop The Meter Maid" herum und dürften keinen Menschen interessieren.
Um dem Album letztlich noch etwas Umfang und eine gewisse Portion Informationsgehalt zu verleihen, wurden zwei Bonustracks aus den 80ern sowie mehr oder weniger unterhaltsames Videomaterial hintenan geflickt.
Ich muss gestehen, dass Manos mich noch nie wirklich haben hinter dem Ofen hervorlocken können und ich mich daher auch nur periphär mit dem spassigen Klangkombinat beschäftigt habe.
Mit "Genocide" verfügt man jedenfalls über eine Scheibe, die zwar Laune macht, im Prinzip aber völlig verzichtbar und mit nur wenig Scheinbarkeit ausgestattet worden ist.
Meine Empfehlung lautet daher:
Reinhören - und andere Veröffentlichungen vorziehen.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Morbid Records |
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Veröffentlichung |
7/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Thrash Metal |