Während der erste Blick automatisch von einem der armseligsten Coverartworks in der Geschichte des Black Metal eingefangen wird gelingt es der geneigten Aufmerksamkeit schnell, sich an den griffigen Knüppelmelodien festzuhalten und diese umgehend nachzuvollziehen. Rabengleich krächzt Frontmann Linos unverständliche Laute ins Mikrofon. Gitarrero Stefanos liefert kratzige Riffs am laufenden Band, während Stockschwinger Konstantinos sich stellenweise sehr dicht am Abgrund des Chaos bewegt. Diese rauhe und unpolierte Kombination aus Stimme und Instrumenten transportiert den heutzutage oftmals zum Vorbild genommenen nordischen Stil der neunziger Jahre auf perfekte Art und Weise, was die erste Zielgruppe für "Temples Of Torment" ausspuckt. Auch die kantige und hörbar verbesserbare Aufnahmequalität ist ein gefundenes Fressen für jeden Schwarzmetall-Puristen, der auch Gefallen am schnellen, agilen und überschaubaren Songwriting finden dürfte. Angesichts der sehr ähnlich aufgebauten acht Kompositionen ist es nicht möglich, Anspieltips herauszugreifen - jedes Stück repräsentiert das Album vortrefflich und umfassend.
Ohne tieferen Zugang zur Musik von Ravencult gewinnen zu müssen, stellt man geschwind fest, es mit gut gemachtem Schwarzstahl skandinavischer Machart zu tun zu haben, wie ihn sich echte Nostalgiker nur allzu gerne aufs Brot streichen lassen. Selten lässt man es sich zwar nicht nehmen, auch die ruppigen Anleihen seiner Landsleute von Necromantia und Varathron ins Klangbild einzuweben, beschränkt sich hiermit aber auf weniger als das Nötigste.
Etwas schmales Gesamtpaket, aber insgesamt hörenswerter Black Metal!
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Dark Essence |
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Veröffentlichung |
7/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |