Wer nicht bei Drei auf den Bäumen verschwunden ist, der schwebt aktuell in höchster Gefahr - Striborg hat nämlich ein neues Werk eingespielt, welches nun rücksichtsloserweise via Displeased Records auf die Menschheit losgelassen wird.
"Ghostwoodlands" ist der Titel des Albums und während sich Einzelkämpfer Sin Nanna wohl schon wieder in die tasmanischen Geisterwälder zurückgezogen hat, darf sich die weltweite Fachpresse mit diesbezüglichen Rezensionen herumschlagen.

Während ich beim letzten mir in die Finger gefallenen Langspieler Striborg's hie und da noch Gnade walten lassen und bei genauem Hinhören auch Ansätze aufkommender Atmosphäre ausmachen konnte, hat nun auch mich endgültig die australische Minderwertdampfwalze erfasst und plattgedrückt wie eine Flunder.
Schlicht unzumutbar quält man die wenigen zu beherrschenden Instrumente und verschuldet dadurch eine grauslige Melange aus Drone Doom und kratzbürstigem Black Metal.
Flirrende Gitarren bilden das A und O auf "Ghostwoodlands", wobei es nicht möglich ist, die angeschlagenen Akkorde zu erkennen und man getrost im Glauben bleiben darf, es handle sich nicht um Akkorde sondern lediglich einen einzelnen, ewig gleichen Ton.
Während solche Riffs bei Black Candle noch als hypnotisch durchgehen, sind sie in diesem Falle der Grund für blankes Entsetzen, welches dem Rezensenten auch viele Minuten nach Versterben des letzten Klangs noch ins Gesicht geschrieben steht.
Als Totalausfall ist auch das Schlagzeug zu bezeichnen, welches als zweites Instrument aus dem Brei herauszuhören und an Dilettantismus nicht zu übertreffen ist.
Immerhin gönnt sich Sin Nanna auch an der Trommel derart viele und krasse Misstöne, sowie rhythmische Aussetzer zuhauf, dass auch die Kategorisierung "Lachnummer" dem Qualitätslevel dieser handwerklichen Leistung vollends gerecht wird.
Als letztes erbärmliches Mosaikteilchen fügt sich der Gesang ins klägliche Gesamtbild ein und da man doch zumindest stimmlich im Black Metal nicht viel falsch machen kann beschleicht einen schnell der Verdacht, Sin Nanna habe es darauf abgesehen, nur das Schlechteste vom Schlechten in Form ohrenbetäubendster Klangfolter in die Scheibe zu kratzen.
Auf die unterirdische Produktion, die vermuten lässt, Gesang und Instrumente könnten teils unter Wasser, teils hinter gefallenem Vorhang aufgenommen worden sein, gehe ich an dieser Stelle aus nachvollziehbaren Gründen nicht näher ein, ebensowenig auf die einfallslose optische Gestaltung des Albums.

Schlussendlich fällt es leicht, ein treffendes Fazit zu ziehen:
Wer für diesen Quatsch auch nur einen Cent ausgibt, sollte sich tunlichst darum bemühen, sein geistiges Formtief gegebenenfalls mit Hilfe eines guten Psychiaters schnellstens zu überwinden.
Besser, man investiert seine Ersparnisse in die Rettung der Regenwürmer, als in diesen gammligen Black Funeral-Verschnitt.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Displeased Records

Veröffentlichung

7/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal