Wer die alten Sachen der Jungs kennt, der weiss ja, was ihn erwartet. Um es mit ihren eigenen Worten zu sagen, altbekannte Lieder werden zu Grind. Und das haben sie auf "Bitte nicht vor den Gästen" perfektioniert. Bei den ersten Scheiben dachte ich anfangs, blöd reinklöppeln und dumme Texte schreiben, das kann doch jeder. Aber um aus Lieder wie "Griechischer Wein" Party Musik für die Hardcore Fraktion zu machen, bei der man noch toll mitsingen kann, muss man doch schon etwas auf dem Kasten haben. Vor allem, wenn das musikalisch noch sehr gut umgesetzt wird. Denn sind wir mal ehrlich, auch wenn die Musik recht billig rüberkommt, so schnell spielt das keiner nach.

So müssen zur allgemeinen Begrindung Songs wie "No,no limit", "Das bißchen Haushalt", "Tanze Samba mit mir", "Griechischer Wein" und "Go West" herhalten. Auch etliche eigene kleine Schlachten werden wieder geschlagen und das alles in einem wirklich anständigen Soundgewand. Viele ernste Bands, bei denen immer wieder Instrumente im Mantel der miesen Klangqualität untergehen, können sich da einmal eine Scheibe abschneiden. Extrem geil, vom Sound her, sind die fetten Gitarren, das Geknüppel und die Doppel-Bass-Einlagen. Witzigerweise werden sogar die Hip Hop und Techno-Veraschungen in einem derart realistischen Soundgewand dargeboten, dass keiner der Hip Hopper auf die Idee kommen würde, dass es sich hierbei um eine Grindcore Band handeln könnte. Allerdings könnte man auch auf Metal Veranstaltung von Unwissenden schief angesehen werden. Aber das nehme ich für über eine Stunde Spass schon in Kauf. Nur schade, dass sie live sehr ungenau spielen.

Wer nicht so recht weiss, ob er sich das Album antun soll, der kann sich mit "Ein bisschen Grindcore" einen kurzen Einblick verschaffen. Das ist eine perfekte Mischung aus Mitsingfaktor und High-Speed Geknüppel.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

7/2007

Format

CD

Land

Genre

Grindcore