Dass auch aus dem asiatischen Kontinent hochprozentiges Schwarzmetallgebräu herauszupressen ist, ist schon seit 1990 und der Gründung der japanischen Kampfhörspieltruppe Sigh kein gut gehütetes Geheimnis mehr. Auch Taiwan hat mit der aktuell im Aufwind befindlichen Kapelle Chthonic eine gefragte Formation am Start - und China? Tja, China hat Be Persecuted - und Be Persecuted spielen ziemlich depressiven Stoff.

Dass aus dem schwermetallischen Sektor des Suicidal Black Metal der eine oder andere Euro herauszupressen ist, ist schon seit 1996 und der Gründung der schwedischen Selbstmördertruppe Shining kein gut gehütetes Geheimnis mehr. Und ich denke, dass diese aktuell weltweit überschwappende Welle auch das Leitmotiv für die thematische Einfassung von Be Persecuted's Debutalbum "I.I" gewesen sein dürfte.

Wie dem auch sei, so ist die chinesische Weltuntergangskombo doch recht neu im Geschäft und hat es in den zwei Jahren seit Bestehen immerhin zu einem Plattendeal bei einem europäischen Label gebracht, was den meisten Exoten ja nicht gelingen mag. Wie genau man seine Vertragspartner überzeugen konnte, den Kugelschreiber zu zücken, ist mir angesichts des leicht mittelmässigen Materials der Erstlingsscheibe zwar nicht bewusst, doch über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. So möchte ich nicht verhehlen, dass man kompositorisch eigentlich ziemlich fit ist und es mit simplen Melodien vollbringt, absolute Endzeitstimmung aufkommen zu lassen. Auch die mancherorts als lächerlich und nervig kritisierte Kreischstimme trifft bei mir den Nagel auf den Kopf und manifestiert Verzweiflung und abgrundtiefe Seelenqual. Trotz dieser beiden dicken Pluspunkte weist "I.I" zwei Mankos auf, die mich drücken, wie ein zu enger Schuh. Zum ersten ist da die unerträgliche Instrumentierung. Die Gitarre sägt durchweg schräg und übersteuert drauf los, die Anwesenheit des Tieftöners ist nicht nachvollziehbar. Zum zweiten ist da die schwache Produktion. Ja natürlich, ich weiss auch, dass dünne Aufnahmequalität als Stilmittel zu betrachten ist. In diesem Fall denke ich aber, dass ein satterer Sound das Material erheblich aufgewertet hätte.

Um meiner Kritik einen runden Abschluss zu verleihen, so sei zusammengefasst gesagt, dass sich Be Persecuted mit ihrem Debut "I.I" tapfer schlagen und nicht auf ganzer Linie enttäuschen. Zwar gibt es an allen Ecken und Enden Entwicklungspotenzial, interessant anzuhören sind die acht Epen aber dennoch. Es bleibt also abzuwarten, ob sich die vier Chinesen auch ein zweites Mal ins Studio trollen, oder ob sich die Bandbesetzung ihrem suizidalen Liedgut folgend bis dahin dezimiert oder gänzlich ausgelöscht haben sollte.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

No Colours Records

Veröffentlichung

5/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal