Nun denn - ab in den Schacht mit dem Silberling.
Wie bereits angekündigt offenbart sich "Every Knee Shall Bow" - das Album ist übrigens das Debut der Truppe - schon ab dem ersten Ton als knochentrocken und steinhart. So prügelt man mit dem Gebetbuch in Händen eine knappe dreiviertel Stunde lang auf den in die Knie gehenden Hörer ein, ohne tiefergehende Gedanken an Extravaganzen zu verschwenden. Ohne Buntglas und sonstigen Schnörkel zimmert man sein Kirchlein mitten hinein in die verdorbene Menschheit und stellt dabei seine handwerklichen Fähigkeiten überzeugend unter Beweis. Die beinahe betäubende Aggression der einzelnen Kompositionen lassen in mir Erinnerungen an alte Sinister-Scheiben aufkommen, auch Einflüsse von Bands wie Pantera und Kataklysm kann das subjektive Ohr nach einiger Zeit ausfindig machen. Durchweg walzende Gitarrenteppiche unterfüttern den Schreihals, der hörbar versucht, dem guten Phil Anselmo das Weihwasser zu reichen, wobei bemerkenswert ist, dass sich in diese variationslose Instrumentierungsstrategie keine Längen einschleichen, da immer wieder neue Ideen aus der Trickkiste gezogen werden, wie Kaninchen aus Zylindern. Mit durchschlagendem Erfolg geht auch der Stockschwinger zu Werke und verprügelt seine Felle derart schnell und akkurat, dass sich Tortured Conscience ohne Zweifel zum Meister der rotierenden Matten ernennen lassen dürfen. Jetzt könnte nur eine miese Produktion noch grossartige Abschläge in der Wertung bewirken, doch auch hier hat man ganze Arbeit geleistet und einen fähigen Mischer verdingen können, der die angesichts des brutalen Tonmaterials erhebliche Gefahr schmerzender Ohren bannen kann und einen professionellen, druckvollen Sound auf die Platte bringt.
Das Fazit ist einfach:
Wer guten Death Metal mag, der muss hier zugreifen!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Bombworks Records |
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Veröffentlichung |
3/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |