Geradezu angeekelt werden die vier Herren von Manias hörbar von sämtlichen nur annährend langsamen Songpassagen und verfallen dementsprechend in eine derart abartige Raserei, dass man beinahe dazu neigen möchte, helfend beizuspringen um den Tobsuchtsanfall wieder zu beenden. Hört man jedoch genauer hin und blendet den gesunden Menschenverstand für kurze Zeit aus, dann fällt auf, dass diese Anfälle wohl überlegt sind und als notwendiges Mittel zum Zwecke des Aggressionstransfers dienen sollen.
Übrigens:
Manias-Frontmann Drew M. Ruiz betätigt sich hauptamtlich als Schmuckdesigner für die Metal-Szene und hat seine Kreationen bereits einige Male an den einen oder anderen Mann gebracht - so trägt beispielsweise der gute Glen Benton das Geschmeide aus dem Hause Ruiz auf.
Obwohl "Vivisection" offiziell die Kategoriesierung Death Metal verpasst bekommen hat, tendieren meine Ohren eindeutig dazu, das Material in die Grind-Schublade zu stecken. Diesem subjektiven Eindruck zustimmen würden sicherlich auch die abartig schnellen Schlagzeugsalven, die mal klaren, mal verwaschenen Gitarrenriffs, der drückende Tieftöner und der freudige Höllengesang, der dafür zuständig ist, von kranken Gehirnen erdachte Perversionen in Worte zu fassen. Nicht zuletzt bestätigt die Website meinen Verdacht.
Übrigens:
"Vivisection" wurde bereits 2003 als EP veröffentlicht und 2006 mit weiteren Kompositionen angereichert als LP herausgebracht. Besonders einfallsreich verhielt man sich diesbezüglich bei der Artworkgestaltung: Die Bezeichnung "E.P." auf dem Cover wurde mit Unterstützung des passenden Grafikprogrammes schlicht und einfach durchgestrichen und ein "L.P." eingesetzt.
Was sonst gäbe es zum "ersten Langspieler" von Manias sonst noch zu sagen? Eigentlich nicht viel, ausser vielleicht dass man sich produktionstechnisch grindcoretypisch eher blass zeigt und einen klaren Klang vermissen lässt. Dennoch - und um Glen Benton wieder aufzugreifen: Wem Deicide zu weich ist, der darf die von Manias befahrene Schiene des Death Grind getrost antesten und sich die Gehörgänge polieren lassen. Für Grindcore-Fans nicht übel, aber ohne grosse Ansprüche.
Übrigens:
Zwei ehemalige Bandmitglieder weilen inzwischen nicht mehr unter uns. Sollten sie etwa den Skalpellen ihrer Bandkollegen zum Opfer gefallen sein?
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Manical Productions |
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Veröffentlichung |
3/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |