Zwei Anliegen tragen Lamagra in Form des CD-Beiwerkes vor:
Erstens: Support the underground!
Zweitens: Rettet die Welt!
Lobenswert sozialkritisch und mit wachem Auge auf die den Bach hinuntergehende Umwelt mahnen uns die vier Schwaben zur Besserung - schliesslich hat die Krankheit genannt Menschheit mit Problemen wie Krieg, Hass, Leid, Gewalt und Tod zu kämpfen, zumeist verursacht durch die Gier nach Macht und Profit. Von derart reichlich vorhandener Vernunft und Weitsichtigkeit beeindruckt, führe ich mir neugierig das Transparent mit dem Titel "Disease Called Mankind" zu Gemüte...

Zweifelsohne ist es als Besonderheit anzusehen, mit brachialem Death Thrash Metal die Welt retten und die Gewalt niederschlagen zu wollen. Vielleicht ist aber genau das der Grund, warum Lamagra mit so wenig Pfeffer im Hintern an die Aufnahmen zu ihrem Debut herangegangen sind. So lädt man dem hexengleichen Shouter achtzig Prozent der Gesamtlast auf die Schultern und hält sich mit sämtlichen Instrumenten - insbesondere dem Schlagzeug - vornehm im Hintergrund. Unermüdlich wird der Frontmann durch die viel zu leise und kraftlose Abmischung des Instrumentalteppichs zum Schreien quasi genötigt und es kommt dem Hörer so vor, als würde man mit einer Art schwermetallischem Rumpelstilzchen konfrontiert, das wild umherhüpfend den Niedergang der Welt propagiert. Allgemein wenig zu schreiben gibt es zum Thema Songwriting, da man es diesbezüglich mit spröder Durchschnittsware zu tun hat, die eine nähere Analyse überflüssig macht. Zweiundvierzig Minuten turbulentes Gerangel um eine sterbende Erde, teils recht zäh, teils aber auch etwas zu lässig. Die Seiten des Booklets erinnern übrigens entfernt an "Seducer Of Human Souls" von Sniper - die Musik leider überhaupt nicht.

Es ist schon schade, dass ich Lamagra in ihrem Kampf für die gute Sache nicht weiter werde beistehen können, gefällt mir der etwas andere Grundgedanke des Konzeptes von "Disease Called Mankind" doch mal richtig gut. Für eine Death Thrash-Produktion ist mir die Sache aber einfach zu lasch und zu langweilig, so hart das auch klingen mag. Hier sind keine schlechten Musiker am Werke und wenn man sich beim nächsten Mal für einen Mischer mit Gehör entscheidet, wird es zumindest in Sachen Sound nichts mehr zu meckern geben.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

3/2007

Format

CD

Land

Genre

Death Metal