Mikko Aspa. Finnisches Multitalent und absoluter Workaholic. Kopf, Herz und Seele von Clandestine Blaze. Ausserdem musikalisch aktiv bei Deathspell Omega, Fleshpress, Stabat Mater, A.M., Grunt, Clinic Of Torture, Alchemy Of The 21st Century, Creamface und Nicole 12. Inhaber und Geschäftsführer der beiden Extremmusiklabel Northern Heritage und Freak Animal sowie dem Video- und Zeitschriftenverlag CF Productions.

Mikko Aspa ist mit Clandestine Blaze wieder zurück und präsentiert zwei Jahre nach "Deliverers Of Faith" nun den Langspieler "Church Of Atrocity" - das inzwischen fünfte Album von Clandestine Blaze. In gewohnter Manier werden Artwork und lyrischer Gehalt des Werkes bevorzugt behandelt, während Musik und Produktion für Mainstreamohren sehr gewöhnungsbedürftig sind und ihre versteckten Reize erst beim zweiten und dritten Hördurchlauf preisgeben. Für Fans und Freunde der Band hingegen ist die scheppernde finnische Dampfwalze ein ums andere Mal ein Genuss der ganz besonderen Art und notwendiges Futter für die gierigen Trommelfelle.

Wie ein langsamer Schnitt durch die Kehle fühlt es sich an, das Klangkonstrukt "Church Of Atrocity". Roh, brutal und dennoch präzise gleitet die Klinge ganz allmählich durch das wehrlose Fleisch, sechs tiefe Wunden bleiben zurück, alles Leben weicht.

Nein, besonders eilig hat es Mikko Aspa in Sachen Songwriting noch immer nicht und macht sich erneut das altbewährte Rennschneckentempo zu Nutze, was der Transparenz des Albums sehr zuträglich ist. So typisch erklingt das schleppende Schlagzeug und die simplen, sägenden Gitarrenläufe. Urplötzlich dann spontane Tritte aufs Gaspedal und der Wechsel der Gangart. Gefällt mir gut, der verhältnismässig grosse Variationsreichtum. Als diesbezüglich schönstes Beispiel sei "Last Morning Of Old North" genannt.

Bereits angesprochen habe ich das Artwork, das im Falle von Clandestine Blaze stets ein ins sich geschlossenes Konzept darzustellen scheint. Hier punktet man mit schlichter Eleganz und viel Liebe zum Detail.

Das Gesamtkunstwerk "Church Of Atrocity" ist sicherlich nicht leicht zu charakterisieren, besitzt es doch einen sehr eigenen Charme, welcher nur bei den geeigneten Geschmäckern auf Gegenliebe stossen und wärmstens empfangen werden wird. Der in Perfektion ausgelebte Minimalismus gefällt beileibe nicht jedem und wird Kritiker von Clandestine Blaze nicht zu deren Fans missionieren können. Auch bleiben erhebliche Fortschritte im Vergleich zu "Deliverers Of Faith" aus, abgesehen vielleicht von der ansprechenderen und dennoch sehr speziellen Produktion. So bleibt die Weiterentwicklung der Band ein mit Spannung verfolgtes Mysterium, dessen endgültige Enthüllung wohl noch viele Jahre in Anspruch nehmen wird.

Antesten lohnt sich.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Northern Heritage

Veröffentlichung

2/2007

Format

CD

Land

Genre

Black Metal