Versuchen wir die Differenz zu ergründen: "Mond" ist schärfer. Das siebte Album der Bayern ist druckvoller. Die Produktion ist sauberer. Die Stücke sind einen Hauch aggressiver. Zwei Konsequenzen davon sind unausweichlich. Erstens hat das Machwerk gegenüber "Zyklus" oder "Elixir Of Sorrow" an Seele verloren, wofür die weniger raue Produktion verantwortlich ist. Zweitens - und das steht ebenso fest - sind die Fähigkeiten der Band dabei noch glasklarer zu geniessen. Nach elf Jahren Bandgeschichte ist dennoch ein Werk entstanden, das zwar objektiv gesehen (kompositorisch und aufnahmetechnisch) alle Vorgängerscheiben toppt, bei mir jedoch subjektiv nicht dermassen einschlägt, wie dies beispielsweise "Zyklus" getan hat.
Müsste sich dieses Werk allerdings nicht mit anderen Scheiben von Lunar Aurora messen, so läge uns dennoch eine der Spitzenveröffentlichungen des deutschen Black Metals avantgardistischer Orientierung vor: Komplexe Kompositionen mit schwer ergründbaren Melodiebögen, die sich dezent ins Unterbewusstsein einfressen, um dort fahle Melancholie zu hinterlassen. Klirrend kalte und wohltuend dezente Tastenexkursionen, die sich zwischen den dichten Gitarrenwänden tief in die Gehirnwindungen hineinbohren. Schlichte Fanfarenklänge und Pianoexkurse, die für Höhepunkte der besonderen Art sorgen. Zweifellos verbreiten die neusten Nummern von Lunar Aurora eine schwarze Ästhetik, die ihresgleichen suchen.
Lunar Aurora haben ihre Position unter den besten germanischen Schwarzmetallvirtuosen avantgardistischer Prägung in den Regionen von Nocte Obducta und Secrets Of The Moon eindeutig festigen können, dennoch ist "Mond" nicht die beste Lunar Aurora.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Cold Dimensions |
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Veröffentlichung |
10/2005 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |