"Lieder über die mystische Kraft der Natur, über die Sehnsucht nach heidnischer Vorzeit und über dunkle Mächte von Jenseits". So beschreiben die Herren von Sarnath sehr treffend Inhalt und Gehalt von "Shadowland", was mir diesbezüglich längeres Nachdenken erspart und schnell mein Einverständnis erntet. Weiterhin lässt man verlautbaren, dass die Platte als letztes Lebenszeichen und finaler Feldzug der Band angesehen werden muss, da sich das düstere Duett nach sieben Jahren nun unwiderruflich und in gegenseitigem Einvernehmen auflösen wird.

Dreizehn Lieder haben die beiden Eidgenossen Harkon und Surth als Abschiedsgruss auf Plastik gebannt, von denen aber nur fünf als bisher unveröffentlicht zu nennen sind. Der Rest entstammt den Demo-Releases "A Silent Witness Of The Past", "Cursed Land" und "Darkest Night" beziehungsweise erschien bereits als Samplerbeitrag. Um den musikalischen Aspekt über die anfangs genannte Selbstbeschreibung hinaus etwas näher zu beschauen, so fühlt man sich doch recht stark in die erste Hälfte der neunziger Jahre zurückversetzt, in der Truppen wie Satyricon, Darkthrone und Immortal von Norden her mit ihren Erstlingen die metallische Welt zum Beben brachten. Songwriting und Instrumentierung zeigen eine Vielzahl von Parallelen zu Scheiben wie "Dark Medieval Times" oder "Diabolical Fullmoon Mysticism", wollen aber nicht wirklich abgekupfert anmuten - dafür stellen sich Sarnath einfach viel zu geschickt und patent an. Die stets kratzend klirrenden Gitarren erwecken angetrieben vom taktangebenden Schlagzeug und in allen Tempovarianten heimisch in der Tat Bilder vergangener Zeiten und blutiger Schlachten vor dem inneren Auge und ersticken eventuell aufflammende Wohlfühlmomente seitens des Hörers noch im Keim. Man kann die entstehende Kälte beinahe fühlen, so inbrünstig gehen Sarnath zur Sache. Die furchtbar keifende Schreistimme und der nicht allzu deutlich in der Vordergrund gehobene Tieftöner haken zwei weitere Punkte auf der Checkliste der Pflichtelemente ab. Vollständig verzichtet wird selbstredend auf Keyboards, weiblichen Gesang und ähnliche Spielereien, die das Werk hätten variabler gestalten können. Zielstrebig verfolgt man die angesagte Marschroute und fällt nur durch spärlichst eingebrachte Samples auf.

Vielen Geschmäckern dürfte "Shadowland" klangtechnisch vielleicht etwas zu puristisch und engstirnig sein, mir persönlich gefällt der Rückblick auf frühere Tage des Black Metal jedoch sehr gut. Produziert wurde die Platte gewollt dünn und dennoch druckvoll - hier gibt es nichts zu meckern. So bietet die letzte Sarnath-Veröffentlichung einen Überblick über das siebenjährige Schaffen der Band, den sich die Freunde des rohen und schnörkellosen Schwarzmetalls unbedingt auf die Wunschliste setzen sollten.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Black Colours Production

Veröffentlichung

11/2006

Format

CD

Land

Genre

Black Metal