Der Sampler bietet verdammt viel Abwechslung. Zum Glück wurde im Booklet eine kurze Beschreibung zu jeder Band verfasst. Gleich am Beginn entfaltet er seine Stärken. Mit den Holländern Endymaeria bietet er eine Plattform für recht melodiösen Black / Death Metal im leider etwas schlechten Soundgewand. Vor allem der abwechselnde Keiff- und Growlgesang ist etwas zu dumpf ausgefallen. Einen sehr viel besseren Sound und auch musikalisch etwas ausgereifter, aber genauso melodiös tragen die Dänen End my Sorrow einen Song vor, der in dieselbe Kerbe wie Sinergy schlägt. Trotz der harten Gitarren ist dieses Lied, dank des guten Frauengesanges, voll radiotauglich. Auch beim folgenden Thrash Metal Track, der von Lost Eden geboten wird, gibt es eine Gemeinsamkeit. Er ist ebenfalls recht melodiös und gefällt mir, so wie auch die anderen zwei Lieder schon, recht gut. Man glaubt eigentlich gar nicht, dass die Band aus Japan kommt.

Die erste Band, die ich schon vorher kannte, geht etwas weniger melodiös, dafür mehr knüppelhart zur Sache. Die Schweizer Tribes of Caïn wechseln zwar auch zwischen langsameren und schnelleren Teilen und haben verdammt geile Gitarrenmelodien, aber nach den ersten drei Songs kommt einem das Dargebotene verdammt schnell vor. Die österreicher Dark Deception halten diesen Einschlag und bauen ihn sogar noch aus. Die Death Metaler knüppeln anfangs ihre harten Riffs in meinen Schädel und entspannen sich nur kurz zwischendurch, wobei einem plötzlich der schöne Keyboardteppich auffällt. In der zweiten Hälfte des Liedes bieten das Keyboard und auch die Gitarren recht gute Melodien an. Von denen muss ich mir auf jeden Fall eine CD zulegen. Etwas anspruchslos, aber dennoch recht schön zum Mitbangen finde ich das thrashige Lied der deutschen Band Schistosoma.

Etwas nervig tragen die nächsten Japaner hier ihren Death Metal vor. Dying Message spielen hier irgendwie etwas schneller als es für die Gitarrenstücke notwendig wäre, vor allem gibt es ein Gitarrensolo nach dem anderen, was etwas nervig ist und teilweise summt dann auch noch eine Frauenstimme im Hintergrund mit, was wie die musikalische Untermalung bei billigen Sexfilmen wirkt. Da gefällt mir der Death Metal Track der Schweizer Darkrise schon besser, obwohl auch hier die ständigen Gitarrenmelodien etwas nerven. Etwas sinnlos finde ich den Song der Belgier Edgecrusher. Alleine der miese, digitale Sound und die schlechte Abmischung machen "The Netherworld" schon fast unhörbar. Ansonsten wird nicht gerade viel Neues geboten. Das haben tausend Andere schon viel besser gemacht.

Die Franzosen waren immer schon für eine Überraschung gut. Zwar ist der Keyboardsound, sowie ein Grossteil der Melodie, einfach nur billig, aber Aeon Vortex schaffen es trotzdem, sie sehr gut zu integrieren. Sehr abwechslungsreich schlagen sie hier einen Weg ein, der sie zwischen billigen Black / Death Metal über Klassik zu irgendwelcher Computermusik führt. Vor allem der Clean-Gesang am Ende klingt wie derjenige einer Dance Floor Kapelle.

Was Sound und Musik betrifft sind die übrigen 8 Ergüssse noch im tiefsten Demo Standard verankert. Das sind wohl eher diejenigen Lieder, die man sich einmal anhört und denkt, naja, aus denen könnte vielleicht irgendwann was werden so wie bei den Thrashern Erazer, die sich verdammt viel Arbeit mit abwechselndem Fauen- und Männergesang machen. Das ist leider aber das einzig Gute an dem Lied. Darum möchte ich hier mit den folgenden Worten abschliessen: Der Sampler ist zwar nicht schlecht, aber viel Geld würde ich dafür nicht ausgeben. Wenn sich einer die Scheibe bestellen will, dann sollte er sich am besten gleich mehrere Metal Ostentation CD´s bestellen. Vielleicht lässt sich so etwas Geld sparen.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Enclave Records

Veröffentlichung

10/2006

Format

CD

Land

Genre

Metal