Musikalisch gehen Blodsrit dieses mal einen eher gemässigten, kälteren Weg. Zuvor waren die Melodien ausschweifender und verspielter. Dieses neue Werk besticht hingegen dadurch, dass der Weg der mit "Helveteshymner" zumindest im Ansatz schon verfolgt wurde, nun intensiver ausgebaut wurde. Das bedeutet, dass das Riffspektrum in Anzahl sowie auch Abwechslungsreichtum eingeschränkt wurde. Auf musikalische Wachhalter wie Tempiwechsel oder Soli wurde ausserdem weitgehend verzichtet. Genial sind aber die Ausflüge der Leadgitarre in höhere Bundregionen und die daraus entstehenden von Melancholie getränkten Melodien. Beispielsweise gegen Ende von "Into Nothingness" oder in der Mitte bei "Dödsraseri - Den Segervisa Modern". Von diesen recht dominanten, äusserst atmosphärischen Tonfolgen hätte man ruhig des öfteren gebrauch machen können, denn gerade in diesen Passagen entfaltet sich die Stimmung von "The Well Of Light Has Finally Dried" am Besten.
Produktionstechnisch hat man, so kommt es mir zumindest vor, im Vergleich zum direkten Vorgänger, abgebaut. Im Black Metal ist das zwar kein Einzelfall, aber verwunderlich ist es doch manchmal. Ein organischer Sound wäre für eine Scheibe wie diese, die ihre Kraft aus Emotionen zieht zwar etwas Feines gewesen, zumindest aber ist das Klanggewand transparent gehalten.
Alles in allem bin ich ein wenig enttäuscht von dieser Veröffentlichung, da sie dazu neigt, stellenweise in Belanglosigkeit oder zumindest im Durchschnitt zu versinken. Dagegen halten muss man, dass "The Well Of Light Has Finally Dried" ein stimmungsvolles Gesamtwerk darstellt. Vermutlich ist dies auch eine Scheibe, die man im speziellen in den kalten und dunklen Monaten zu schätzen lernen wird, wenn der Sommer-Spass erst einmal vorbei ist und die trostlosen Jahreszeiten die Gefühle ans dämmrige Tageslicht fördern, die man zuvor mehr oder weniger erfolgreich unterdrücken konnte.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Miriquidi Productions |
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Veröffentlichung |
9/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |