Im Metal- und Rockgenre bewegen ein paar deutsche Bands, die man entweder lieben oder hassen kann. Dazwischen gibt's irgendwie nix. Die bekanntesten Vertreter dieser Gilde sind wohl Rammstein, und wühlt man ein bisschen im Untergrund, erscheinen alsbald unter anderem Namen wie beispielsweise Eisregen oder TotenmonD. Und damit wären wir schon beim Thema. Niemand klingt wie die Letztgenannten, egal ob die Deutschen jetzt ihre zähflüssigen Slowbrecher durch die Amps pressen oder ihre Hardcore- und Punk Erruptionen der Umwelt vor den Latz knallen.

Angefangen haben TotenmonD allerdings als reine Punkband, und genau diesen Wurzeln huldigen sie auf dieser CD auch ausführlich. Sage und schreibe 17 Deutschpunk Coverversionen (stimmt zwar nicht ganz, zwei Songs sind sogar von ihnen selbst) haben's auf diese Scheibe gebracht, und allesamt wurden sie mit dem hasserfüllten Mördersound von TotenmonD versehen. Das ist keine CD, das ist ein Ueberlebenstraining, allerdings eines, das man mit dem grössten Vergnügen über sich ergehen lässt, immer vorausgesetzt, man kriegt nicht gleich die Krise, wenn man den Namen TotenmonD nur schon liest.

Um zu erkennen, was hier von wem gecovert wurde, muss man schon ein Spezialist sein. Namen wie Ton Steine Scherben, Chaos Z oder auch Slime tauchen da auf, aber wie gesagt, um diese Bands alle zu kennen, sollte man sich schon öfters mal ein paar Punk CDs gönnen. Glücklicherweise sind ja die Originalbands in Klammern angegeben worden. Auch wenn das hier keine Metalscheibe ist, scheppert und kracht dieses Album dennoch wie die Hölle. TotenmonD hauen Euch 17 Mal sowas von auf die Glocke, dass nur noch ein glückseliges Lächeln übrig bleibt. Etwas provokanter formuliert könnte man sagen, dass diese Platte sogar 80% mehr Power als so manche Schluffi-Metal CD inne hat. Zudem läuft Auf dem Mond ein Feuer unter dem Etikett "Mini-CD", da es diese Lärmgranate grad mal auf eine halbe Stunde schafft. Mehr braucht man in diesem Falle auch nicht. Von der Songauswahl her wird nebenbei natürlich auch bezüglich politisch-extremen Gruppierung nach beiden Seiten abgerechnet, ein Fakt, der sicherlich wichtig ist, denn eine Band wie TotenmonD wird einfach nie darum herum kommen, sich von gewissen Vorurteilen zu distanzieren.

Also, was nu? Feine Sache? Superfeine Sache! Irgendwie sogar das beste TotenmonD Album bis dato. Achtet man sich mal speziell auf die "hauseigenen" Tracks, muss man fast schon etwas trauernd feststellen, dass an den Deutschen eine mörderisch gute Punkband verloren gegangen ist.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Massacre Records

Veröffentlichung

8/2001

Format

CD

Land

Genre

Metalcore