Eine Band aus dem malerischen Berner Oberland versucht seit neustem, mir mit ihrem druckvollen, heissblütigen Demowerk die Wattestäbchen zu ersetzen: Von der ersten Sekunde an wird inbrünstig gebrüllt, auf die Basstrommeln gestampft und altbackene Riffs durch die Luft geschleudert. Klingt die Combo vielleicht deshalb gleichzeitig dumpf, hell und etwas verzittert?

Nach anfänglichem Zweifel über die Durchlässigkeit meiner Gehörtrichter versuche ich, die typischen Unzulänglichkeiten einer Demoaufnahme in den Hintergrund zu stellen und mich auf die Musik zu konzentrieren. Pain of Gomorrha sind am ehesten im melodiösen Death Metal Bereich anzusiedeln, wobei auf Blastbeats ganz verzichtet wird. Vielmehr arbeiten die fünf Heisssporne einerseits mit einfachen, mit Keyboard unterlegten Melodien und einer aggressiven, wutentbrannten Grundstimmung andererseits. Der brachial hingebungsvolle Gesang von Sänger und Gitarrist Marco gefällt mir dabei besonders – im Gegensatz zu der blassen Gitarrenarbeit und dem zeitweilig etwas holprigen Gesamteindruck aller Musiker. Die sanften Keyboardteppiche kommen so überraschend wie durchdacht daher. Von jungen, zielstrebigen Gitarristen erwarte ich jedoch anstelle von tausendmal gehörten Riffstrukturen etwas mehr Mut zur Individualität.

Wer weiss, vielleicht haben die Jungs mittlerweile fleissig an neuen Songs getüftelt, um uns bald ein Volllängealbum mit einer besseren Produktion zu präsentieren. Der Grundcharakter verspricht einiges, während dieses leicht zittrige erste Aufbäumen noch keine grossen Wellen schlagen wird.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

5/2006

Format

CD

Land

Genre

Death Metal