Am 19.März 2001 soll die Debut-CD von Susperia (ursprünglich wollten sie "Seven Sins" genannt werden) erscheinen. Mit einigem Genuss lasse ich die Ehre über mich ergehen, dieses Werk schon im Voraus durch meine Gehörgänge rauschen zu lassen.

Auch wenn es sich um ein Debut handelt, braucht das nicht zu bedeuten, dass wir es mit Unbekannten zu tun hätten. Ganz im Gegenteil, die Herren kommen ja schliesslich aus Norwegen - Drums: Tjodalv (Mitbegründer von Old Man's Child und Dimmu Borgir), Vocals: Athera (seit anfangs 90er in diversen Underground Bands und 1997 bei Mortem), Bass: Memnock (Session Bassist für Old Man's Child und Borknagar), Guitars: Cyrus (Live unterwegs mit Old Man's Child und Satyricon im Vorprogramm von Pantera) und Guitars: Elvorn (in einem Projekt mit Mustis von Dimmu Borgir). Sie legen übrigens Wert darauf, dass es sich bei Susperia nicht um ein Projekt, sondern um eine Band im eigentlichen Sinne handelt.

Es gibt also plus-minus zwei gemeinsame Nenner: Old Man's Child und Dimmu Borgir. Als Gemeinsamkeit mit den beiden Bands haben wir die hohe Professionalität, einen aggressiven Stil und eine druckvolle, klare Produktion, welche in den Abyss Studios unter Mithilfe von Lars Szöke (Hypocrisy) und der Überwachung von Peter Tägtgren (Hypocrisy und Pain) zustandekam.

Die Burschen schlossen sich 1999 zusammen und spielten eine Demo-CD ein ("Illusions of Evil"), übrigens mit Mustis von Dimmu Borgir an Synthesizer und Piano. Die Reviews waren überaus positiv, so dass mehrere Vertragsofferten in die gute norwegische Stube flatterten, das Rennen machten Nuclear Blast (und sie werden es nicht bereuen). Im Mai 2000 folgte das erste Konzert als Headliner nach Ragnarok und Alsvartr in Oslo.

"I Am Pain" eröffnet den Reigen sehr vielversprechend. Treibende Double-Bass-Drum, sägende Gitarren und abwechslungreicher Gesang - zwischendurch mal hoch, aber grösstenteils aggressiv blackmetallern.

"Vainglory" stampft dann gemütlich los und gipfelt in harsche Black Metal-Raserei, bevor rechtzeitig das Tempo rausgenommen wird und futuristische Klänge das Ganze auflockern. Auf der gesamten CD fällt es auf, bei Susperia sind geschickte Songwriter am Werke.

Sie lassen uns übrigens auf ihrer Homepage (www.susperia.net) wissen, dass sie zwar zur Kritik am Christentum und dessen Moral neigen, aber keine Satanisten sind und an den Gehörnten genauso wenig glauben wie an dessen Antipoden. Sie glauben an ihre Musik - das kann man ihnen bei der vorgelegten Qualität auch nicht verübeln.

"Of Hate We Breed" und "Objects of Desire" enthalten herrlich verspielte Gitarrensoli und eine treibende Schlagzeugarbeit. Der Gesang ist angenehm aggressiv (kein Widerspruch) ohne je hysterisch zu wirken.

"Blood on My" Hands ist ein klarer Hit: modernes Soundgewand und eine unwiderstehliche Mixtur aus Melodie und Riff. Irgendwie kommt mir da etwas bekannt vor, aber solange es so cool tönt, will ich mich mal nicht beschweren - allenfalls könnte da Perry Mason von Ozzy Osbourne Pate gestanden sein, aber leider kann ich es nicht nachprüfen, da ich das besagte Tape gerade nicht finde.

"The Coming of a Darker Time" schliesst den Rundling würdig ab.

Am 9. April sollte Susperia im Z7 zu bestaunen sein und zwar mit Lacuna Coil, Nevermore, In Flames und (welch' Überraschung) Dimmu Borgir.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Nuclear Blast

Veröffentlichung

2/2001

Format

CD

Land

Genre

Black Metal