Für Formationen wie Gorgoroth, die sich im Underground einen grossen Namen gemacht haben, ist es besonders schwierig, sich weiterzuentwickeln, ohne dabei die alte Fanbasis zu verlieren. Nach "Destroyer" schien aber klar zu sein, dass Gorgoroth einen Schritt nach vorne machen würden, auch wenn die Herrschaften zu diesem Zeitpunkt noch mit aller Kraft auf Ihren Instrumenten herumhämmerten. Gorgoroth hatten einfach zu viele gute Ideen, um sie weiterhin in schlechtproduzierte Lärmorgien unausgereift und halbpatzig einzusetzen. Trotz guter Produktion, was ganz besonders auf die Gitarren und das Schlagzeug zutrifft, werden sich Gorgoroth Leute bei "Incipit Satan" nicht unbedingt den Vorwürfen des Ausverkaufes aussetzen müssen, denn auch bei verstärkter Melodienführung durch die Gitarren und den Einbau einiger Synthesizer Parts klingen die 8 Songs immer noch sehr rauh und heavy. Aufgenommen wurde "Incipit Satan" übrigens in den Sunlight Studios in Stockholm. Doch das nur nebenbei. Zu den Titeln. Mit "Incipit Satan", "A World To Win", "Litani Til Satan" (welcher durch seine monotonen Vocals allerdings sehr langweilig wirkt) und "Unchain My Heart" werden erst mal 4 klassische Black Metal Songs abgeliefert. Ob die folgenden 4 Songs dem Gorgoroth Fan gefallen oder nicht, sei mal dahingestellt. Jedenfalls wird ab diesem Zeitpunkt einiges an positiven Ueberraschungen, so möchte ich jedenfalls mal meinen, abgeliefert. "An Excert Of X" ist ein sehr melodiöses und atmosphärisches Gitarrenstück, das durch ein paar gesprochene Vocals unterstützt wird. Ein superschöner Titel, auch wenn sich die Hardliner bei diesem Track die Haare raufen werden. Ein "Eim Av Blod Og" hört sich dann schon wieder nach den alten Tagen an. Laut, chaotisch, schnell, turbulent und ein Gaahl in absoluter Kreischstimmung. Das ist schon ok so, man will die Hardliner ja nicht zu Glatzköpfen machen. "Will To Power" bedeutet dann bereits wieder eine 180 Grad Wendung. Gespenstische Synthiegeräusche, bedrohliche Atmosphäre, null Gitarren. Sicherlich der ungewöhnlichste Titel auf dem Album. "When Love Rages Wild In My Heart" macht dann den Abschluss. Besonders auffallend sind hier die Vocals des Gastsängers Michael Krohn, der sich verdammt stark nach Glenn Danzig anhört, jedenfalls zu Beginn. Ein paar melodiöse Riffs dazu gepackt .... und wumms, das Süppchen ist fertig. Tja, und dann ist es auch schon vorbei, das mit Spannung erwartete "Incipit Satan". Fazit? Schwer zu sagen. Gorgoroth werden sich mit diesem Album nicht nur Freunde machen, das ist klar. Gleichzeitig zeigen die Herren Infernus, Tormentor, Gaahl, Sgt. Erichsen und King Of Hell (also der Künstlername ist doch wirklich bescheuert - Anm. d. Red.), dass sie eigentlich einiges zu bieten hätten. "Incipit Satan" ist ein gutes und interessantes Album geworden. Aus den Socken haut es einen allerdings nicht.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Nuclear Blast

Veröffentlichung

2/2001

Format

CD

Land

Genre

Black Metal