Der einstige Metalgott Rob Halford (mit bewusster Betonung auf einstig, was natürlich Ansichtssache ist) hat im Vorfeld viel Gutes über Soilwork zu erzählen gewusst, so viel sogar, dass man beinahe schon misstrauisch wurde. Seien wir mal ehrlich. Drück Rob Halford ein paar Dollars in die Hand und er erzählt den Leuten, dass der Elefant zur Gattung der Nagetiere gehört, höhö. Ok ... entschuldigung. Eure Drohbriefe und Beschimpfungen sendet bitte an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Aber reden wir nicht lange um den heissen Brei herum. "A Predator's Portrait" ist tatsächlich ein Killeralbum geworden. Vor allem diejenigen, die melodischen Schweden Death lieben, nichts gegen ein wenig Thrash haben, bei einem zurückhaltenden Keyboard keinen Ausschlag kriegen, cleane Vocals in den Refrains vertragen und bei erstklassigen, zweistimmigen Gitarrensoli (welche teilweise schon fast im progressiven oder klassischen Metalbereich anzusiedeln sind) feuchte Augen bekommen, werden Soilwork lieben. Jaaaa. So gesehen habt Ihr Recht. Es macht nicht nur den Eindruck, es hört sich auch so an: Soilwork mischen alles zusammen, was irgendwie gerade wieder trendy ist und kommen dazu noch mit einer aalglatten Fredman Produktion angetanzt. Das hat schon was von Retortenbabies, aber auf der anderen Seite hat "A Predator's Portrait" so viele tolle Songs, Melodien, aggressive Gitarrenwände und groovige Elemente drin, dass man es als IKEA Freund einfach nicht schafft, schlecht über diese Platte zu reden. Ein bisschen At The Gates hier, ein wenig alte In Flames da, ein Portiönchen Gardenian dazu, und die Billigmöbelfanatiker sind glücklich.

Soilwork dürften mittlerweile da sein, wo sie eigentlich hinwollten, denn die CD hört sich songwriterisch äusserst routiniert an. Es sind ja auch keine Frischlinge mehr, die Soilworks, veröffentlichten sie doch bereits 1998 das erste Album "Steelbath Suicide". 1999 folgte dann "Chainheart Machine", das einige von Euch vielleicht kennen könnten, da es schon ziemlich gute Kritiken einfahren durfte. So gesehen ist "A Predator's Portrait" die logische Fortsetzung einer typischen Schwedentruppe, und es ist eine verdammt gute Fortsetzung, nicht zuletzt wohl auch daher, weil bei Soilwork gleich 3 Gitarristen ihren Input bringen.

"Bastard Chain" und "Shadowland" sind sicherlich zwei gute Anspieltips, wobei vor allem letzterer absolut hitverdächtig ist, während der Opener doch sehr auf thrashige Atmosphäre setzt. Mit diesen zwei Titeln bekommt Ihr jedenfalls einen guten Überblick über das Schaffenswerk Soilwork's.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Nuclear Blast

Veröffentlichung

2/2001

Format

CD

Land

Genre

Death Metal