Anders als andere Death Thrash Kombos verlassen sich Verdict nämlich nicht ausschliesslich auf hektisches Griffbrettquerfeldein und eine rotierende Streitaxt - wenngleich natürlich von beidem ausreichend vorhanden ist.
Darüberhinaus schwelgt man jedoch mit Vorliebe und ausufernd in prallen und dick aufgetragenen Melodien, die entschlossene Variation zwischen die rabiaten Stahlträger drücken und den Appetit der Hörerschaft nach möglichst vielen Facetten stillen.
Ich möchte ihn ohne Vergleich stehen lassen, den Mischmasch aus nicht allzu technischem Death Metal, hackendem Thrash und melodischen Teppichen mitreissender Machart.
Für sich selbst spricht ausserdem das Können der Musikanten, weswegen selbst die verfrickeltsten Passagen bravourös und beeindruckend leichthändig zu Platte gebracht werden und neben der für eine Eigenproduktion imposanten Produktion und einer stimmigen Optik die Wertungszähler aus der Esse reissen.
Und hätten es Verdict in punkto Nachdruck nicht manchmal etwas zu gut gemeint - will heissen, die geballte Faust hätte nicht durchweg plakativ die Jackentasche verlassen müssen -, so wäre den Mannen die Kaiserkrone zum Greifen nahe gewesen.
Unterm Strich verdichten sich die Anzeichen, dass es Verdict inzwischen geschafft haben, zur besten deutschen Untergrund-Truppe aus dem Bereich Death Thrash zu avancieren, denn ein Album wie "Assassin : Nation" hätten auch Major-Grössen wie Kreator nicht ansprechender vom Stapel lassen können.
Ebenso schade wie verwunderlich daher, dass Verdict nachwievor ohne Plattenfirma im Rücken dastehen...
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
4/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |