Autsch. Das war aber ein richtig beherzter Griff ins Klo. Wie kommt diese Band nur an einen Deal mit Earache? Das ist ja schon eine richtig böswillige Tortur der Gehörgänge, was hier verbrochen wird. Watchmaker begehen eigentlich fast alle Todsünden, die man sich als Band nur erlauben kann.

"Wozu brauchen wir technische Raffinesse oder einen guten Groove? Wozu ausgeklügelte Songstrukturen und eigene Ideen? Wir haben ja schliesslich auch eigene einfältige und ärmliche Talente sowie eine stark ausgeprägte und in dieser Form garantiert einzigartige Unfähigkeit, die es nicht zu vernachlässigen gilt. Grindcore hört sich ja sowieso immer gleich an. Was gibt’s denn da für Unterschiede? Achja, und vergiss einen angemessenen Sound. So ein Firlefanz. Es muss richtig undergroundig klingen. Da ist uns ein Erfolg sicher gewiss. Darkthrone haben so ja auch punkten können, dann wir erst recht. Macht ja nix. Die Ähnlichkeit zu Catheter und vor allem Napalm Death ist sowieso nur Zufall. Wie gesagt, Grindcore hört sich sowieso immer gleich an. Egal was die Leute reden. In diesem Album steckt unsere ganze Seele. Besonders die heftig prügelnden und rasend schnellen Passagen spiegeln unsere ganzen Emotionen und tiefsinnigen Denkweisen wieder. Wenn wir ganz schnell und heftig auf unsere Instrumente hauen, wird sowieso niemandem auffallen, dass wir eigentlich gar nicht spielen können. Da machen wir die Eintönigkeit auch gleich wieder mit unserem richtig miesen, angepissten Feeling wett..."

Genau das oder so etwas ähnliches muss wohl in den Köpfen dieser Bostoner Krachfetischisten vorgegangen sein. Anders kann ich mir nicht erklären, wie man hinter so einem peinlich schlechten Album stehen kann. Nur eins ist an "Erased From The Memory Of Man" wirklich positiv. Das Coverartwork und die komplette Gestaltung von "Erased From The Memory Of Man" sind sehr ansprechend und wirklich gut gelungen. Da merkt man allerdings, dass im Grunde auch nicht die Band, sondern ein sehr talentierter Künstler hier die Finger im Spiel hatte. Normalerweise ist man rein musikalisch jedoch weit besseres von Earache gewohnt. Schade eigentlich.

Albuminfo

Punkte

 

1/5

Label

Earache

Veröffentlichung

1/2006

Format

CD

Land

Genre

Grindcore