Mit "Slaughter Prophecy" melden sich Sacred Steel mit einem gewaltigen Donnerschlag zurück. Bereits das Cover, welches einen langhaarigen Krieger mit einer gewaltigen, bluttriefenden Axt zeigt, macht klar, was uns auf dem mittlerweilen vierten Werk der Ludwigsburger erwartet: 100% Metal in Reinkultur! Sämtliche Klischees werden bis zum Gehtnichtmehr ausgereizt. Nicht von ungefähr nennt sich die Band denn auch "The leading European true Metal Band". Normalerweise läuten bei mir nach derartigen - werbetechnisch sicher äusserst geschickten - Aussagen sämtliche Alarmglocken. Sacred Steel haben mich aber davon überzeugt, dass meine Vorurteile in ihrem Falle allesamt falsch sind. Bereits die Vorgängerwerke "Reborn in Steel" (1997), "Wargods of Metal" (1998) und "Bloodlust" (2000) waren ja nicht von schlechten Eltern, mit "Slaughter Prophecy" gelingt Sacred Steel nun aber der definitive Sprung in die Champions League!

Zuerst einige wenige technische Informationen zu Sacred Steel und deren Werk "Slaughter Prophecy": Mit der Veröffentlichung von "Bloodlust" hatten Sacred Steel ihren Vertrag mit Metal Blade Records erfüllt und konnten aus mehreren Offerten auswählen. Entschieden haben sie sich bekanntlich für "Massacre Records", welche offenbar das beste Angebot machten. Aufgenommen wurde Slaughter Prophecy erneut zusammen mit Achim Koehler (Primal Fear, Sinner etc.) im House of Music in Winterbach. Das Line-up präsentiert sich wie folgt: Gerrit P. Mutz (Lead Vocals), Jörg M. Knittel (Lead Guitar & Keyboards), Oliver Grosshans (Rhythm Guitar), Jens Sonnenberg (Bass) und Mathias Straub (Drums). Eine Anmerkung meinerseits zu den bürgerlichen Namen der Jungs kann ich mir nicht verkneifen: Irgendwie passen diese nicht recht zum sonstigen Auftreten von Sacred Steel, da gäbe es mit Sicherheit wirkungsvollere Künstlernamen. Der Verzicht auf derartige Pseudonyme spricht aber für die Ehrlichkeit der Jungs und macht sie mir noch sympathischer als sie aufgrund ihrer musikalischen Werke schon sind.

"Slaughter Prophecy" überzeugt in seiner Gesamtheit, einzelne Songs hervorzuheben ist deshalb fast unmöglich. Wenn trotzdem ein Song alle anderen überragt, dann ist es der Titeltrack: Mit den im Death Metal Bereich liegenden Vocals von Gerrit P. Mutz und den mächtigen Gitarrenriffs von Jörg. M. Knittel und Oliver Grosshans haben Sacred Steel einen Knaller allererster Güte am Start, welcher mit Sicherheit in Zukunft zum Standardrepertoire bei Konzerten gehören wird. Als weiteres absolutes Highlight sei das treibende "The Rites of Sacrifice" mit seinem supereingängigen Refrain erwähnt. Da alle anderen Stücke nahtlos an diese beiden Perlen anzuknüpfen vermögen und nicht ein einziger Ausfall auf Slaughter Prophecy zu finden ist, ist das Fazit diesmal - ganz im Gegensatz zu meinem Review des Soloalbums von Timo Tolkki - schnell gezogen: Sacred Steel haben mit Slaughter Prophecy ein absolutes Hammeralbum abgeliefert, das jedem, welcher auf traditionellen Power Metal aus Deutschland steht, uneingeschränkt empfohlen werden kann. Im Falle von "Slaughter Prophecy" habe ich für einmal auch keine Negativpunkte anzubringen, so dass ich eigentlich nur noch meiner Hoffnung Ausdruck geben kann, dass sich die Tour aus dem Jahre 1999 (Nevermore, Lefay, Nocturnal Rites und Sacred Steel) vielleicht in Zukunft nochmals realisieren lässt, da habe ich nämlich mit Bestimmtheit etwas verpasst. Raise the Metal Fist!

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Massacre Records

Veröffentlichung

12/2001

Format

CD

Land

Genre

Power Metal