Zwischen Naturverbundenheit und Misanthropie schlängeln sich die schwarzstählernen Kompositionen der zwei Schattengestalten Salgoth und Askalon durch den zweiten Tonträger von Schattendasein. Metaphorische Worte, vorgetragen in verschiedenen Schreigewandungen, hinterlegen die melancholisch primitiven Melodien rauer Raffelgitarrenklänge: Schwarzstahl in seiner ursprünglichen Form verdunkelt die Räume.

Kontraste zwischen rauen Gitarren, einfachen Trommelwirbeln in mittlerer Eile und eindringlichen Tonfolgen im Gewand von Melodien bilden den Kern von "Zorngebor’n". Akustische Exkurse und stille Harmonien ersuchen die Gunst des Hörers. Nunmehr sorgen mannigfaltige Gesangsvariationen, namentlich Geschrei, Geflüster und Gegrunze, für Kurzweil. In deutscher Sprache vorgetragen entsteht so die nötige Räudigkeit.

Doch dies allein ist nicht hinlänglich um meinen Ansprüchen an primitive Schwarzmusik vollends zu genügen. Es schleicht sich trotz sichtlichen Eifers Monotonie in die überlangen Zusammenstellungen des Zweiers. Die eine oder andere Verdoppelung einer Gitarrenspur und generell etwas mehr Klangdichte, hätte noch mehr Atmosphäre gestiftet.

"Zorngebor’n" ist bei Leibe nicht ein schlechtes Zweitwerk. Insbesondere die Melodiebögen, Gesangsvariationen und die lyrische sowie gestalterische Fertigkeit vermögen einen positiven Eindruck zu kreieren. Doch mangelnde Tempovariation und die nur bedingt raumfüllende Atmosphäre zeigen noch etwas Potential auf.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Umtrunk Records

Veröffentlichung

9/2005

Format

CD

Land

Genre

Black Metal