Morning haben das Mikrofon einer weiblichen Person anvertraut und dies war gar nicht so falsch. Die Frontsängerin besitzt nicht die typische, hohe, opernhaft angehauchte Stimme des Gothic Metals, sondern ein kräftiges, teilweise progressives, sehr differenziertes Organ – einmal hört man sie zum eigenen Überraschen sogar Grunzen. Allgemein wirken die Holländer betreffend Aussehen und Auftreten überhaupt nicht klischeehaft, sondern sehr natürlich.
Ihre Musik bewegt sich im langsamen bzw. mittleren Tempobereich, immer wieder kommt es zu Geschwindigkeits- und Rhythmenwechsel. Verspielte Gitarrenriffs arbeiten sich manchmal in den Vordergrund. Leider aber zu dominant bewegen sich an der Front die Synthesizerklänge. Die Dinger werden einfach zu oft unüberlegt und damit teilweise sehr störend eingesetzt, schade.
Die Produktion des Silberlings vermag mich nicht zu überzeugen und oftmals fehlt dem Hörenden der Druck. Viel können sie zwar durch den Gesang wieder gut machen, doch es reicht nicht um einem mit zu reissen. Morning wagte es sogar "The Shows Must Go On" von Queen zu covern – hätten sie doch die Finger davon gelassen!
Irgendwie konnte ich "Hour Of Joy" auch nicht mit Genuss zu lange an einem Stück hören. Bald waren mir die Songstrukturen verleidet. Man wartete vergebens auf einen musikalischen Höhepunkt, Synthesizerklänger störten immer wieder, unsaubere Produktion verstärkte die genannten Aspekte. Eine Scheibe, welche bei mir zu Hause wohl nicht mehr so schnell das Tageslicht erblicken wird...
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
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Label |
Black Lotus Records |
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Veröffentlichung |
9/2005 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Gothic Metal |