Das fünfte Werk der chilenischen / englischen Knüppel-Thrasher Criminal wird ihren Bekanntheitsgrad hierzulande vielleicht endlich etwas erhöhen. In Südamerika spielte das Quartett jedenfalls schon mit den grössten Bands zusammen und war auf MTV präsent, kann also einige Erfolge vorweisen. Obwohl "sicario" kein Wahnsinnsalbum ist, sollte das auf durchgehend hohem Niveau vorgetragene Material eine breite Hörerschaft ansprechen, denn wirkliche Schwächen hat diese Scheibe nicht.

Die Mischung aus Oldschool "In die Fresse"-Thrash, modernen Neo Thrash-Elementen und einigen Death Metal-Einsprengseln lädt zum Headbangen geradezu ein und sorgt garantiert für den einen oder anderen ruinierten Nacken. Erfreulicherweise ist jeder einzelne Song interessant und hörenswert. Durchhänger sind auf "sicario" nicht zu finden. Die Riffs sind meist recht komplex und trotz der Härte auch oft melodisch gefärbt. Da auch die Schlagzeugarbeit für Thrash Metal ungewöhnlich vielseitig ist, kommt keine Langeweile auf, obwohl "sicario" sehr straight ausgerichtet ist. Technische Raffinesse wurde mit nachvollziehbaren Strukturen perfekt kombiniert.

Was vielleicht fehlt, sind ein oder zwei Überflieger, die dieses Album von einem guten zu einem sehr guten gemacht hätten. Da aber auch die Produktion druckvoll und transparent ausgefallen ist, kann ich Criminal allen empfehlen, die eine Vorliebe für kompakten und gradlinigen, aber dennoch komplexen und vielschichtigen modernen Thrash Metal haben.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Metal Blade Records

Veröffentlichung

8/2005

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal