"Frueling - Erwachen einer Totgeburt" weiss als vielschichtiger Midtempo-Banger durchaus zu begeistern. Sofort wird deutlich, dass sich hier eine Band bemüht nicht im Einheitsbrei unterzugehen. Das akustische Intermezzo irritiert mich jedoch eher. Wo Dissection zusätzlich Atmosphäre in ihre Songs bringen, bremsen sich Scarcross selbst aus. Der darauf folgende wieder heftigere Teil des Stückes überzeugt dann wieder. Der bisweilen positive Eindruck geht mit fortlaufender Zeit leider verloren. So ähneln sich die Stücke untereinander doch teilweise zu sehr. Und Song Nummer vier "Winter - Der Hass in meinen Augen" ist mir dann schon bei den einleitenden Klavierklängen und der ohohoho-Gesangseinlage mehr als suspekt. Daran ändern auch Blastbeats nichts mehr. Die Texte sind alles andere als Extrem Metalklischee. Ich würde sogar soweit gehen, sie eher dem Gothic-Genre zuzuordnen. Mir jedenfalls haben Zeilen wie "Gemeinsam schauten wir den Horizont bei seinem schimmernden Spiel des Abendrots verbrannten uns an den Gedanken einer Ewigkeit" nur ein Kopfschütteln abgerungen. Aber über Geschmack lässt sich streiten, genau wie über Soundqualität, welche mir hier – für derart komplexe Musik - zu undifferenziert ist.
Somit halten sich Licht und Schatten die Waage. Trotz überraschenden positiven Ansätzen werde ich das Gefühl nicht los, dass das Gebotene alles andere als ausgereift ist. Und die latent vorhandene Gothic-Schlagseite ist für mich auch nicht unbedingt ein Grund, mehr Punkte zu vergeben.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
7/2005 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |