Nach "Season of Dead", einem angeblichen Kultalbum, kommt nun der neue Release der Gorefetischisten Necrophagia auf den Markt, "Holocausto de la morte". Das Album ist krank und schräg, und das Bookletphoto sieht wie eine neu bearbeitete Auflage des "Night of the Living Death" Filmplakates aus. Zombies, Monster, gruslige Bauten und ein Grabstein mit dem Namen Lucio Fulci drauf. Wer Lucio Fulci ist? Mussten wir auch erst mal nachforschen. Lucio Fulci war ein von Necrophagia verehrter Splatter- und Gore Regisseur, der 1996 verstorben ist. Wahrscheinlich hat er einen seiner eigenen Filme gesehen, hehe. Entschuldigung ... ist mir so rausgerutscht.

Zurück zum Thema. Die Musik von Necrophagia ist eine wilde und düstere Collage aus wirren Death und Black Metal Passagen sowie trägen aber kraftvollen Slow- und Midtempoparts, angereichert mit wüsten und gänsehautfördernden Samples wie beispielsweise kreischenden Frauenstimmen und sonstigen Einspielungen, die aus irgendwelchen Filmen stammen dürften. Genregerecht also. Zeitweise wird man auch den Eindruck nicht los, als hätten die Musiker ihre Instrumente schon jahrelang nicht mehr nachgestimmt. Im Falle von Necrophagia könnte man diese harmonischen Talfahrten jedoch als äusserst gelungen bezeichnen, denn sie passen ganz gut zur Gesamtstimmung des Albums. Was "Holocausto de la morte" textlich zu bieten hat, kann sich sicherlich jeder selbst vorstellen. Sozialkritisch sind sie bestimmt nicht, das ist wohl klar.

Tja. Was ist das nun? Übler Schrott? Die irrwitzige Präsentation kranker Geister? Singalong Songs findet Ihr hier sicher keine drauf, aber irgendwie hat "Holocausto de la Morte" eine Art von hypnotisierender Anziehungskraft, die schwer zu erklären ist. Man hört zu, und zu, und zu .... und irgendwie weiss man am Schluss gar nicht, warum man sich das eigentlich angetan hat. Sehr verwirrend, zugegeben. Einigen wir uns auf ein "geht so". Hör ich Gegenstimmen? Nee? Also gut, abgemacht.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

The Plague Records

Veröffentlichung

1/1999

Format

CD

Land

Genre

Death Metal