Definitiv nicht. Aber eben so entschieden muss man die tonalen Ergüsse der Adipocere Jünger zu würdigen wissen: Das Debüt überzeugt durch Aggression und Atmosphäre. Auch wenn Mindripper durchwegs schwarzmetallisch sind, loten sie die Grenzen des Genres aus und streifen mitunter den Todesmetall. So kommt man in den Genuss von althergebrachten emotionsgeladenen Raffeleien, aber auch technischen Spielereien wie Breaks und komplexe Wechsel. Dennoch bleiben die Stücke rau und werden nicht unüberschaubar. Nummern wie "Dans les veines…" oder "Gardiens" zeigen mit sehr gemächlichen Passagen, die sich in wildem Steigerungslauf zu blitzschnellen Blastteilen entfachen, das ganze Spektrum der Ende des letzten Jahrtausends gegründeten Formation. Die französischen Texte, die durch wunderbares Gekreische perfekt in Szene gesetzt werden, versprühen dabei eine eigenständige Nuance. Schade, dass sie nicht im etwas dürftig ausgefallenen Beibüchlein abgedruckt sind. Trotz all der guten Worte die ich für Mindripper übrig habe, bemerke ich des öfteren, wie meine Konzentration zwischendurch etwas nachlässt. Ein paar wenige Längen sind also auf dem Debüt schon auszumachen.
Mindripper schaffen es dennoch, nicht unbedingt alte Schule zu sein und trotzdem eine raue Atmosphäre zu kreieren. Mit technischen Wechseln und französischen Texten erheben sie sich zu einer Truppe, die nicht in der Veröffentlichungsflut untergehen sollte.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Adipocere Records |
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Veröffentlichung |
6/2005 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |