Frankreich scheint mir in letzter Zeit viele gute Bands aus dem extremeren Metalsektor hervorzubringen. Outcast sind ebenfalls eine sehr interessante Formation und treten mit "First Call / Last Warning" den Weg nach Oben an. Sich mit modernem Thrash / Death Metal von der Masse abzuheben, ist natürlich nicht ganz einfach, aber Outcast gelingt dies Dank der sehr abwechslungsreichen Riffs und detailverliebten Songs ohne Zweifel.
Wo in diesem Genre gerne mal eine gewisse Monotonie einkehrt, warten Outcast stets mit einem beträchtlichen Ideenreichtum auf. Jeder Song besitzt einen eigenen Charakter. Einflüsse, die aber zu einem originellen Ganzen verarbeitet wurden, sind verschiedenste zu erkennen: Von Machine Head und Slayer über Meshugga bis hin zu Morbid Angel. Die Gitarrenarbeit ist bemerkenswert und überzeugt auf ganzer Linie. Ein paar Riffs gehören sogar zum Besten, was ich seit längerer Zeit gehört habe. Sehr komplex und sehr sauber vorgetragen! Wie man es leider von diversen Metalcore- und Neo Thrash-Brüllaffen kennt, ist auch bei Outcast der Gesang nicht gerade überwältigend. Naja, druckvoll und aggressiv ist er, die Musikalität findet man aber ganz klar im Instrumentalen.
Wahrscheinlich wird die sehr professionelle Produktion vielen Freunden dreckiger Gitarren zu poliert sein. Abgesehen vom recht mechanisch klingenden Schlagzeug mag ich den Sound aber wirklich, auch wenn doch alles sehr makellos und etwas "überproduziert" wirkt.
Ich kann Outcast allen Liebhabern moderner Thrash / Death Metal-Klänge uneingeschränkt empfehlen. Dies ist eine weitere französische Veröffentlichung, die man sich wirklich sehr viele Male anhören kann, weil die Komplexität einen immer wieder Neues entdecken lässt. Von stumpfem Geknüppel ist "First Call / Last Warning" meilenweit entfernt. Beinhart, aber trotzdem melodisch und emotional – eine Kombination, die überzeugt!
Albuminfo
|
Punkte |
4/5 |
|
|
Label |
Thundering Records |
|
|
Veröffentlichung |
6/2005 |
|
|
Format |
CD |
|
|
Land |
||
|
Genre |
Death Metal |
