Bombastische Orchestertöne sind es dann, die als Erstes zu hören sind und bester Filmmusik in nichts nachstehen. Mit voller Wucht geht dann Sängerin Jessica im zweiten Liede zu Werke. Erfreulicherweise ist sie keine von den austauschbaren Träller-Elsen, sondern erinnert vielmehr an die Metal-Königin Doro Pesch. Ihre Stimme verleiht dem Rocksong eine gewisse Unbeschwertheit, ja sogar Fröhlichkeit. Sie ist wohl das grösste Kapital der Band – sowohl in ruhigeren Passagen, wie auch in kräftigeren brilliert sie ausnahmslos und bleibt stets natürlich.
Von Geige, Cello und Piano begleitet wirkt das nächste Stück wie eine rockige Version von Blackmore's Night und eigentlich kann man diesen einfachen Vergleich auf das ganze Werk beziehen.
Im Mittelteil der Scheibe erwartet den Zuhörer dann etwas Aussergewöhnliches: Statt wie sonst auf Englisch ist der Songtext in der Elfensprache Sindarin verfasst, was hervorragend zur Musik Lyriels passt und dem Ganzen einen zusätzlichen Hauch Exotik und Mystik verleiht.
Die Geige zeigt sich im Verlauf der CD immer mehr als sehr wichtiges Element in der Musik von Lyriel, aber auch anderen Akustik-Instrumenten wird genügend Platz eingeräumt. Dass dies wohl den Musikern am Herzen liegt, zeigt sich dann auch darin, dass von zwei Stücken des Albums zusätzlich Akustik-Versionen vorhanden sind.
Die Truppe musiziert seit erst etwa ein einhalb Jahren zusammen und nicht selten erlebt man, dass solche neuere Bands zu sehr nach ihren Idolen klingen. Lyriel aber kreieren mit ihrer Leichtigkeit und vielen musikalischen Details wie z.B. einem Hintergrundchor, eine ganz eigene Art von Musik. Zu allem hinzu sind die meisten Lieder richtige Ohrwürmer. Aber hieraus ergibt sich auch einer der wenigen Kritikpunkte: Die Melodien können einem nach mehrmaligen Anhören manchmal bereits aus den Ohren hängen. Kritische Gedanken regen sich bei mir des weiteren in Bezug auf die Genre-Bezeichnung. Wenn man schon von sich selbst sagt, man spiele Celtic Rock, dann sollte das keltische Element in der Musik doch stärker ausgeprägt sein.
Wirklich harte Kritik kann ich aber nicht anbringen, denn die Musik der Deutschen strahlt grundsätzlich etwas sehr Positives aus, was ansteckend wirkt. Verspielte Melodien und viele balladeske Passagen laden schliesslich zum Träumen ein. Rocker und Metaller mit einer romantischen Ader sollten diese Einladung annehmen.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Black Bards Entertainment |
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Veröffentlichung |
3/2005 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Celtic Rock |