An dieser Stelle möchte ich für einmal eine Anleitung veröffentlichen. Eine Anleitung zu einem Meisterwerk des Schwarzmetalls alter Schule:

Man beginne mit Schritt eins, der Auswahl der Musiker. Am besten geeignet für ein schwarzmetallisches Meisterwerk sind bestimmt Erik Grahn und Mikael Markström. Ersterer soll in Schritt zwei - der Aufgabenzuteilung - die Gesänge, die Gitarren, die Trommelprogrammierung, die Komposition und nicht zu letzt auch die lyrischen Erzeugnisse erstellen. Mikael Markström wird den Tieftöner, einige Texte und additionale Stimmklänge beisteuern. Ihr seht schon: Für ein Glanzstück reichen zwei Musiker aus und auch synthetische Trommeln können einem brillanten Opus nichts abtragen, sofern sie gut eingesetzt sind.

Nun zum wichtigsten Schritt drei: Wie komponiert der geneigte Schwarzmetaller Musik, die an beklemmender Atmosphäre nur so strotzt? Wie erzeugt man eine Atmosphäre, trächtig an unendlichem Frost und Eisigkeit? Leider ist diese Phase kaum erklärbar und darum scheitern die meisten Bands auch daran. So viel sei hier trotzdem gesagt: Unbedingt benötigt sind raue Schrammelriffs im Stile Odals oder Kampfars. Dazu aber schleppende bis mittelschnelle Trommeln und ab und an feine Gitarrenmelodien, die sauber gespielt sind. Diese unverzerrt gespielten Teile überlagern die anderen Gitarrengriffe und verflechten sich zu einem Konstrukt, das nichts anderes als überragend klingen soll. Überhaupt: Ein schwarzmetallisches Meisterwerk braucht eine Dynamik, die sich in spannungsgeladenen Liedstrukturen äussert. Selbstverständlich lebt kein Opus schwärzester Kunst ohne einen räudigen Keifgesang. Dieser soll sich perfekt in die undenkbare Macht, die ausgestrahlt wird, einflechten und diese gar noch übersteigern.

Ach übrigens: Die Anleitung wurde von Nasheim eins zu eins befolgt. Ihre neuste Veröffentlichung "Evighet/Undergång" ist wahrlich ein Meisterstück schwarzmetallischer Art. Auf diesem Silberling werden die erste Promo CDR "Evighet" und die brillante Kassettenveröffentlichung "Undergång" der schwedischen Formation vereint und obendrauf gibt es noch eine Eigeninterpretation von Bathory’s "Blood Fire Death", welche dem Original in nichts nachsteht, dieses gar übertrifft. Es ist wahrlich schwer zu erläutern, was diese Scheibe in mir auslöste - weit mehr als dies das Gros der Veröffentlichungen bisher getan hat. Fantastisch!

 

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

 

Northern Silence Productions

Veröffentlichung

 

2/2005

Format

 

CD

Land

   

Genre

 

Black Metal