Neulich in der spanischen "Metzgermeister und Massenmörder GmbH": Paul kommt gerade mit der neuen Ladung Menschen zu seinem Chef, dem Heinrich. Dieser gibt ihm Auftrag, so schnell wie möglich mit der Verarbeitung zu beginnen, da die Abnehmer quasi schon vor der Tür stehen und keinen Spass verstünden, wenn man sie warten liesse. Also begibt sich der Paul schnell zu seinem Arbeitsplatz und legt seine neue CD ein, die er auf einem nächtlichen Ausflug in einer Wohnung seiner Opfer gefunden hatte. Der Titel machte ihn neugierig: "Garden Of Mutilation". Klingt ja schon mal viel versprechend, denkt er sich.

Wie die CD zu lärmen beginnt, begibt er sich daran, schnell aus den Gedärmen einen leckeren Brei zu machen, so wie er ihn immer zubereitet: nach einem alten Geheimrezept, das schon der Vater seines Vaters kannte. Im Hintergrund vernimmt er ein wuchtendes Schlagzeug, das beim genaueren Hinhören sogar mit Gitarren unterlegt ist, die jedoch so langweilige Riffs spielen, dass es keinen besonderen Abzug gibt, dass man sie fast nicht versteht. Auch eine Stimme hört er, irgendwie erinnert sie ihn an die Schweine, denen zuletzt die Haut abgezogen wurde. Er meint deutliche Parallelen zu erkennen.

Wie er nun eifrig weiterarbeitet und schon dabei ist die Augen zu konservieren, da merkt er, dass die CD sich schon dem Ende neigt. Er staunt. Irgendwie wollte keines der Lieder im Ohr bleiben – und überhaupt, war da ein Unterschied zu erkennen? Nicht wirklich. Das stumpfe Gepolter des Schlagzeugers und der wabernde Bass haben eine so undurchdringliche Hülle gewoben, dass die Stimme nur mit Mühe und Not und die Gitarren kaum heraus kommen konnten. War das anspruchvolle Musik? Er ist sich unsicher.

Fast hat er sein Tagwerk vollbracht. Jetzt heisst es nur noch den Gefangenen die Exkremente der Toten zum Abendbrot zu geben. Dann winkt schon der Feierabend. - Aber was ist das? Sollte die Band im letzten Lied wirklich zur Offensive ausholen und zeigen, dass sie doch ein wenig Potenzial hat? Er fasst es nicht. Ideen sind erkennbar. Eine gewaltige Nummer klingt aus den Boxen, auch wenn sie nicht wirklich anders klingt, wie die vorhergegangenen. Unfassbar, damit hätte er nicht gerechnet.

Er denkt sich, dass er diese CD wohl nicht mehr oft hören wird, kann sich jedoch trotzdem gut vorstellen, dass manch Ultra-Grind-Genosse seine Freude an dem erbärmlich dreckigen Klang und der fiesen Stimme haben könnte. Vielleicht schenkt er sie ja auch seiner Oma zu Geburtstag. Er ist sich noch unschlüssig.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Xtreem Music

Veröffentlichung

11/2004

Format

CD

Land

Genre

Death Metal