Nicht ganz. Wenngleich man sich zwischen den engen Genrepfeilern des rohen Schwarzmetalls nicht gross bewegt hat, ist "A Crimson Terrible Vision" anders. Es fehlt etwas an der Frische und den ausgereiften Strukturen. Was aber nach einigen Durchläufen klar durchschimmert ist die wiederum mächtige Atmosphäre. Schleifende Gitarren und blitzgeschwindes Schlagwerk sorgen für die nötige schwarzmetalltypische Frostigkeit. Dazu hält Hetroertzen noch einige Überraschungen bereit: Durch einen deutschen Text und vermehrte technische Spielereien oder hohe Gitarren wirkt das Album erwachsener, aber im Gegenzug auch weniger eingängig und vielschichtiger. Das Werk von Askväder (Gitarren) und Kaeffel (Drum, Vocals, Bass, Gitarren) ist eindeutig komplexer und braucht so die eine oder andere Ehrenrunde im CD-Spieler, um sich voll zu entfalten. Aber auch nach ergiebigem Hörgenuss kommt das Silberteil nicht ganz an das überragende Debüt heran, zu verworren oder schrill sind manche Stellen.
Zumal auch die Produktion gelegentlich Wünsche offen lässt - manchmal stören die Bassklänge - dürfte sich bei Hetroertzen-Neulingen zunächst ein Probehören anbieten. Wer aber wie ich schon vom Debüt begeistert war, dürfte leichteren Zugang zu "A Crimson Terrible Vision" finden und auch Freude an den atmosphärischen, aber etwas komplizierter gewordenen Klängen gewinnen. Alles in allem also immer noch ein weit überdurchschnittliches Werk, das aber nicht ganz an den Erstling herankommt.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Trollberg / Rawforce |
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Veröffentlichung |
10/2004 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |