Wo kriegt man den brünstigsten Thrash Sound verpasst? Natürlich bei Andy Classen im Stage one. Nichts anderes als diesen satten Sound vom Stage one haben sich die Stücke der Innerschweizer Shadow’s Far ihrer Klasse wegen verdient, alles andere wäre unwürdig gewesen. Und weil die schlauen Urner dies gewusst haben, liessen sie prompt den begehrten Herrn Classen (Tankard, Dew Scented, Disbelief, Krisiun, Holy Moses und so weiter) für Mix und Mastering an die Regler.

Ihre Progressiv Metal Wurzeln haben Butch, Storch, Serge, Briner und Däny (oder ist es doch Mille von Kreator?!) zum Glück fast gänzlich abgelegt und preschen nun mit direkten Thrash Kapriolen nach vorne. Dabei hauen sie so ziemlich alles um, was sich ihnen in den Weg stellt. Mit dem eingängigen "Absinth", das gleich nach dem Intro losdrescht, zieht mich der Trupp sofort in seinen Bann und lässt nach kurzem Zögern beim stellenweise etwas zu schräg geratenen "Deflection Walk" nie mehr los. "Breaking the Love" kommt dann trotz des starken, ruhigeren Teils auch nicht ganz an den überragenden Opener heran. Erst das leicht orientalisch angehauchte "Dubai by Night" zeigt noch einmal die ganze Stärke der Formation.

Im Kanton Uri herrscht definitiv musikalischer Inzest: Fast jeder der fünf Mannen klampft noch bei mindestens einer anderen Urner Band mit. Zu nennen sind hier: Sardonic, Kuckucksnest, Shorts and Churchbells, Voracity und Obscurity. Doch Shadow’s Far liefern mit ihrer EP "Lost In Contemplation" das bisher beste Erzeugnis aus dem Kleinkanton. Mit Melodie, aber auch viel Durchschlagskraft und einem Hauch an Progressivität bringt man genau das an den Mann, was begeistert!

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

10/2004

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal