Immortal melden sich mit "Sons Of Northern Darkness" mit einem gewaltigen Schlage in der Szene zurück. Ich kann das Fazit des mittlerweilen siebten regulären Studiowerkes der Norweger vorwegnehmen: Immortal sind auch nach ihrem Wechsel zu Nuclear Blast immer noch zu 100% Immortal und damit zu 100% Black Metal in seiner traditionellen Form, auch wenn das einige Weggefährten und Fans der ersten Stunde vielleicht nicht so sehen. Mit "Sons Of Northern Darkness" untermauern Immortal ihre Sonderstellung innerhalb der Black Metal Szene, die in etwa vergleichbar mit derjenigen von Morbid Angel in der Death Metal Szene ist. Im Weiteren ist zu erwähnen, dass "Sons Of Northern Darkness" vorerst das letzte musikalische Werk des Dreigestirns Abbath, Horgh und Iscariah ist, hat doch letzterer sein freiwilliges Ausscheiden aus der Band kundgetan (vgl. die aktuellen Renewal-News).

Jeder einzelne Song von "Sons Of Northern Darkness" ist ein kleines Meisterwerk, und es fällt mir schwer, einzelne besonders hervorzuheben. Im direkten Vergleich zum Vorgänger "Damned In Black" haben Abbath und Co. wohl etwas das Tempo gedrosselt. Mit "In My Kingdom Cold" befindet sich aber auch auf dem aktuellen Output ein Song, welcher die Herzen aller Highspeed-Fanatiker höher schlagen lässt. Als Anspieltipp kann ich euch "Antarctica" nennen: Immortal gehen da mit einer Intensität ans Werk, welche die Unwirtlichkeit der Antarktis direkt in eure gute Stube bringt. Die eisige Kälte scheint bei diesem Song direkt aus den Boxen zu kriechen. Neben diesem Song gilt es mit Bestimmtheit noch Tyrants hervorzuheben; Immortal erinnern da stellenweise an die alten Bathory, was ja durchaus als Qualitätsbeweis verstanden werden kann. Ansonsten ist die Mehrzahl der Songs im Midtempo-Bereich gehalten, welcher Immortal ja bekanntermassen am besten ansteht. Die unvergleichliche Stimme von Abbath rundet das Ganze eindrucksvoll ab und sorgt dafür, dass Immortal auch in Zukunft sofort aus dem grossen Heer von Black Metal Bands herausstechen werden. Da es zudem kaum eine Black Metal Band gibt, welche das Wechselspiel zwischen schnellen Black Metal Attacken und äusserst eingängigen Passagen derart perfekt beherrscht, gelten Immortal - neben Marduk - zu Recht als eine der besten Bands dieses Genres.

Aufgenommen wurde "Sons Of Northern Darkness" im Abyss Studio unter der Ägide (hä? - Red.) von Peter Tägtgren, logisch deshalb, dass auch in diesem Bereich alles in Butter ist. Für die Texte zeichnete sich im Übrigen auch diesmal wieder Demonaz verantwortlich, welcher ja so etwas wie das vierte Bandmitglied ist. Ob es vielleicht sogar mal zu einem eigentlichen Comeback von ihm kommen wird, wird die Zukunft weisen müssen, ganz ausgeschlossen scheint es aber nicht zu sein. Inhaltlich hat sich - wie ihr unschwer an den Songtiteln entnehmen könnt - nichts geändert. Nach wie vor dominieren die Geschichten aus dem Eisreich Blashyrk. Es gibt somit nichts, was gegen den Kauf von "Sons Of Northern Darkness" spricht. Wer Gefallen an den letzten Werken der Norweger fand, wird an "Sons Of Northern Darkness" nicht vorbeikommen. Wer allerdings immer noch den kultigen Anfangstagen mit Werken wie "Pure Holocaust" nachtrauert, wird wohl auch mit dem vorliegenden Silberling nicht recht glücklich werden. Persönlich finde ich Immortal eigentlich erst seit "At The Heart Of Winter" richtig gut und habe deshalb an "Sons Of Northern Darkness" meine helle - oder müsste ich im Zusammenhang mit Immortal eher dunkle sagen? - Freude!

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Nuclear Blast

Veröffentlichung

1/2002

Format

CD

Land

Genre

Black Metal