Für Doomster beinahe schon rasend, halten sich Distress meist im up tempo Bereich auf. Ihre Spielweise des Dooms versehen sie mit einer melancholisch-romantischen, beinahe gotischen Stimmung. Die Franzosen beweisen mit ihrem neuen Werk, dem Zweiten ihrer Diskographie, dass sie bereits zur absoluten Speerspitze der französischen (Doom) Metal Szene gehören.

Anfangs hatte ich jedoch meine liebe Mühe, mich in diesem Album zurechtzufinden. Die auf mich zurollende Klangwand erschlug mich förmlich, doch nach einigen Durchläufen fand ich mich langsam zurecht und später nahm mich "The Mourning Sign" sogar so richtig gefangen.

Ein schönes, stimmungsvolles Booklet und eine Abmischung, die im Grossen und Ganzen ganz ok ist (nur stellenweise hätte man etwas mehr fürs Schlagzeug tun können) runden die Produktion ab. Gut komponierte Songs vermischt mit starken lyrischen Ergüssen. Schwere Gitarren mit wunderbarem Riffing, teilweise sogar progressive. Ein dröhnender Bass und viele geniale Breaks! Schön ausgearbeitet bis ins Detail. Emotionaler, meist cleaner Gesang ist an der Tagesordnung, seltener hört man auch hasserfüllte Grunzer. Wenn es mehrstimmig zu Werke geht, ist es jedoch etwas gewöhnungsbedürftig.

Als Wegweiser für "The Mourning Sing” könnte vielleicht eine härtere Version von Anathema’s "Silent Enigma” herhalten. Hie und da hört man deutliche Einflüsse von Opeth und die Intensität ist vergleichbar mit diversen Metalcore Bands!

"The Mourning Sing” ist definitiv ein kleines Meisterwerk geworden, ein Lichtblick für den französischen Metal. Wer auf depressiven Metal steht, soll sich die CD besorgen und ihr etwas Zeit geben. Die franzöische Metalzukunft wird ganz bestimmt mit Distress geschrieben.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Manitou Music / Thundering Records

Veröffentlichung

9/2004

Format

CD

Land

Genre

Doom Metal