Mit ihrem Drittwerk "Auf Gedeih und Verderb" bescheren uns Legion Of Sadismus, die mittlerweilen bei Christhunt Productions untergekommen sind, ein etwas bizarres Album. Hebt es sich doch deutlich vom genreüblichen Einheitsbrei ab. Ihr Grundgerüst bildet Schwarzmetall der alten Schule, wie natürlich schon das Cover verrät. Darauf bilden sie mit Thrash und Heavy Metal sowie minimalistischem Retro-Rock ein Klangbild, das ziemlich gewöhnungsbedürftig ist.

Aus meinen Boxen dröhnt ein fieser, manchmal schleppend und dann wieder nach vorne peitschender, nicht alltäglicher und verstörter Lärm, welcher zeitweise auch mal von einem Keyboard unterlegt wird. Der Mann an den Tasten heisst übrigens Ole C. (Dies Ater & Cryogenic) und verstärkte zumindest für diese Scheibe das Schwarzmetall Kommando. Der halbwegs verzerrte Gesang von M, setzt sich aus verwirrtem Gekrächze und Sprechgesang zusammen. Die Texte sind in Englisch und Deutscher Sprache verfasst und leider nur selten verständlich. Wer bei einem 10 Seiten umfassenden Booklet seine Texte nicht abdruckt, scheint kaum Wert auf diese zu legen. Oder gibt es gar etwas zu verbergen?
Interessante Songstrukturen gespickt mit unvorhersehbaren Breaks bilden eine aussergewöhnlichen Klangwelt und zeigen, dass die Band auf eigenem Terrain wandelt. Passende Vergleiche zu anderen Bands wollen mir nicht einfallen. Ausserdem ist die Scheibe nicht für jedermann sofort zugänglich: Leider erkenne ich auch nach mehrmaligem Hören keinen roten Faden, der mich durchs Album leitet.

An Eigenständigkeit fehlt es auf dem nur eine halbe Stunde dauernden, sehr kurzen Album nicht. Die originelle aber ebenso sperrige "Auf Gedeih und Verderb" CD ist ganz bestimmt nicht jedermanns Sache und ein Meisterwerk ist es auch nicht geworden. Dennoch könnten einige auf dem überdurchschnittlichen Tonträger ihre Freude finden.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Christhunt Productions

Veröffentlichung

9/2004

Format

CD

Land

Genre

Black Metal