Virtuos heisst bei Tribes Of Caïn, dass die vier Teufelskerle plus Jazz-Sessionsbassist Richard Pechota nicht nur ihre Instrumente absolut im Griff haben, sondern auch die Arrangements und die Songstrukturen überaus stimmig sind. Es sind die bestechenden Wechsel zwischen Melodie und rauen Gitarren, die den Hörer zur Überschwänglichkeit treiben. Die atmosphärischen Gitarrensalven werden stellenweise in einer kochenden Kombination aus melodischem Black und Death Metal durch saubere melodieschwangere Riffs angereichert und lassen Glücksgefühl in wahnwitzige Euphorie umschwenken. Das i-Pünktchen ist schliesslich Svens tiefer Kreischgesang, der an Energie nur so strotzt und die bildhaften Texte glaubwürdig verkündet. Einzige Gegenstimme eines traditionalistischen Puristen könnte sein, dass die hohen Gitarrenmelodien stellenweise doch etwas sehr dominant sind.
Im Vergleich zum Erstling ist Tribes Of Caïn aber ohne Zweifel noch eine Treppenstufe höher gestiegen, besonders die Produktion hat an Druck und Authentizität dazu gewonnen und lässt keine Wünsche mehr offen. Wenn ich als Anspieltipps noch ein paar besondere Leckerbissen unter der lecker ohrenden Kost herauspicken sollte, dann seien an dieser Stelle das treibende "Step Forth" und das melancholische "Soliloquy" genannt.
Ich habe auf der Netzseite der Truppe etwas Inoffizielles munkeln hören von wegen Geldzurückgarantie, wenn einem die Scheibe nicht gefällt. Aber vergesst es: Ihr werdet diese Scheibe ohnehin nie wieder aus euren Händen geben! Leute, an "Supra Absurdum" haben sich die Schweizer Extremkapellen in Zukunft zu messen!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
|
Label |
Eigenproduktion |
|
Veröffentlichung |
7/2004 |
|
Format |
CD |
|
Land |
|
|
Genre |
Black Metal |